Wohnen neben der Isarphilharmonie

von Redaktion

Das Gasteig-Interimsquartier in Sendling soll mit einer Mischnutzung weiterentwickelt werden

München – Am Gasteig-Interimsquartier HP8 in Sendling sollen nun auch noch 450 neue Wohnungen entstehen. Der Planungsausschuss des Stadtrats stellte dafür am Mittwoch die Weichen. Möglich wird dies, weil die Stadtwerke ihr bestehendes Ausbildungszentrum an der Hans-Preißinger-Straße und weitere betriebliche Flächen verlagern. Damit wird der Weg für eine neue Nutzung frei. Im Stadtrat war man sich einig, dass der nahe der Isar gelegene Standort ideal für eine Mischnutzung aus Kultur, Wohnen und kleinteiligem Gewerbe sei.

Das Gasteig-Interim ist ein Erfolgsmodell, darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Und es ist davon auszugehen, dass Isarphilharmonie, Stadtbibliothek, Volkshochschule sowie die Hochschule für Musik und Theater noch lange in Sendling bleiben werden. Weil mit der Sanierung der Stammgebäude in Haidhausen ja noch nicht einmal begonnen wurde.

Die kulturelle Nutzung am HP8 soll nun um ein Wohnbauprojekt ergänzt werden. Der Planungsausschuss hat dazu beschlossen, einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb durchzuführen. Ziel ist es, neben dem Kreativquartier im Süden des Areals Platz für Wohnungen zu schaffen. Das Areal ist im Besitz der Stadtwerke (SWM), weshalb dort auch Werkswohnungen entstehen sollen. Um die Rad- und Fußwegeverbindungen zu verbessern, planen die SWM einen teilweisen Rückbau der Hans-Preißinger-Straße. Das Quartier soll weitestgehend autofrei werden.

Grünen-Stadtrat Paul Bickelbacher sagte: „Das Gebiet hat eine große Entwicklungsperspektive.“ Simone Burger hielt es für wichtig, dass möglichst viel bezahlbarer Wohnraum entsteht. Damit auch Menschen mit durchschnittlichem Einkommen in solchen Premium-Lagen wie an den Isarauen zum Zuge kommen. Bis dort die ersten Bewohner einziehen, dürfte es allerdings noch fünf bis zehn Jahre dauern. Vertreter von CSU und FDP äußerten sich indes kritisch zu dem Plan, das Quartier mit einem reduzierten Stellplatzschlüssel zu entwickeln.

Der Stadtrat hat gestern auch die Weiterentwicklung des neuen Quartiers an der Machtlfinger Straße in Obersendling beschlossen. Auf den jetzt noch teils brachliegenden Flächen sollen rund 220 Wohneinheiten für alle Bevölkerungsgruppen, Büros, Kultur- und Sporteinrichtungen sowie soziale Einrichtungen Platz finden. Auch drei Hochpunkte mit bis zu 80 Metern sind geplant. Das ehemalige Industriegleis soll in ein Erholungsgebiet umgewandelt werden. KLAUS VICK

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