Meilensteine der Medizingeschichte

von Redaktion

550 Jahre: Festakt für LMU-Fakultät

Im Jahr 1472 wurde die Medizinische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) gegründet. Bei dem Festakt in der Allerheiligenhofkirche in der Münchner Residenz bekannte Ministerpräsident Markus Söder am Donnerstag, er sei ein „Anhänger der Schulmedizin“. Ihm liege der Neubau des Krankenhauses in Großhadern am Herzen.

Uniklinik-Chef Prof. Markus Lerch erinnerte an die wechselvolle Geschichte der Uniklinik. An ihr wurden „Meilensteine der Medizingeschichte“ gesetzt, wie etwa 1847 der erste chirurgische Eingriff unter Vollnarkose. Anderseits stützte man am LMU-Klinikum aber auch Nazi-Unrecht wie etwa Rassenlehre und Zwangssterilisationen.

Lerch freute sich über illustre Gäste wie Vollblut-Ärztin und Schauspielerin Dr. Marianne Koch. Die 91-Jährige nutzte die Gelegenheit und warnte vor der „Kommerzialisierung der Medizin“ durch beispielsweise profitgierige private Investoren, die Kliniken und Praxen übernehmen: „Ich möchte nicht, dass die Krankenhausbeiträge von Krankenschwestern und Taxifahrern in die Taschen von Investoren fließen.“

Prof. Lerch stimmte ihr zu und warnte davor, dass vor allem privat geführte Fachkliniken in Bayern eben genau kein Teil der Notfallversorgung seien, was auch die LMU spüre. Er nannte als Beispiel die Corona-Pandemie: „Alleine am LMU-Klinikum haben wir 5000 Corona-Kranke behandelt, während private Häuser nach immer neuen Wegen suchten, sich hier aus der Verantwortung zu winden.“

Prof. Thomas Gudermann, Dekan der medizinischen Fakultät der LMU, betonte die Ausbildungsleistung der Uniklinik: an ihr studieren 6000 angehende Mediziner und Zahnmediziner, jährlich gibt es 500 Doktorarbeiten und 50 Habilitationen. Die Uniklinik hat 11 000 Mitarbeiter, die pro Jahre 100 000 Patienten stationär und 400 000 ambulant behandeln. SUSANNE SASSE

Artikel 2 von 4