Schon am Abend des Urteils kündigte das beliebte Riemer „teatro“ an, den Namen Schuhbeck ab sofort aus dem Programm zu streichen. Der Bayerische Rundfunk will sogar bereits aufgezeichnete Sendungen nicht mehr ausstrahlen. Und auch in den Südtiroler Stuben, Schuhbecks Vorzeigerestaurant am Platzl, ist mutmaßlich bald Schluss: „Es kommt etwas Neues hier rein“, sagte ein Mitarbeiter am Freitag unserer Zeitung. Schon zum neuen Jahr soll es soweit sein.
Dass es wirtschaftlich eng wird, hatte Schuhbeck schon im Gerichtsprozess angekündigt. Bereits im Juni 2021 musste er Insolvenz anmelden. „Als Unternehmer bin ich gescheitert“, gestand der Star-Koch ein, der einmal zwölf Firmen geführt hatte. Seine wirtschaftliche Situation ist katastrophal: „Ihm gehört kein einziges Unternehmen mehr“, sagt ein Vertrauter. Jetzt ist Schuhbeck nur noch Angestellter bei der im Zuge der Insolvenz neu gegründeten „Schuhbeck‘s Company GmbH“. Das bedeutet: Alle Einnahmen, die er generiert, fließen nun in die Insolvenzmasse. Doch: „Die neue Firma läuft schlecht“, sagte Schuhbeck vor Gericht.
Unbekannte Investoren hatten Schuhbeck 2021 gerettet. Gelder in Millionenhöhe hatte er sich aber bereits leihen müssen, „um meine früheren Unternehmen überhaupt halten zu können.“ Das misslang in der Pandemie. Forderungen der Krankenkasse sollen Schuhbeck als Unternehmer das Genick gebrochen haben. Er selbst machte fehlende Corona-Hilfen verantwortlich. Aber: „Ich hatte über die Jahre immer mehr Läden und völlig den Überblick verloren“, gestand der Star-Koch . Dazu kamen etliche Auftritte, auch im Fernsehen. „Ich war immer überall und nirgendwo“.
Am Platzl hat Schuhbeck zwar noch eine private Wohnung, aber längst keine Firma mehr. Was ihn nicht davon abhielt, nach dem Knast-Urteil direkt wieder in die Küche der Südtiroler Stuben zur Arbeit zu gehen. Dort war Schuhbeck am Freitag jedoch „nicht zu sprechen“, wie ein Mitarbeiter auf Nachfrage unserer Zeitung sagt.
Aktuell berät der 73-Jährige sich mit seinen Anwälten Markus Gotzens und Sascha König, ob sie das Urteil akzeptieren. Wenn ja, muss Schuhbeck demnächst seine Haftstrafe in der JVA Landsberg antreten. Falls es zur Revision kommt, prüft der Bundesgerichtshof das Münchner Urteil. Liegen darin Fehler vor, käme es zu einem neuen Prozess am Landgericht.