Um die Fahrtzeit zu verkürzen, soll nun die Maximalgeschwindigkeit auf der Linie S8 von und bis zur S-Bahnstation Johanneskirchen von 80 auf 120 Stundenkilometer erhöht werden. Derzeit braucht die S 8 etwa 40 Minuten vom Hauptbahnhof zum Flughafen. Um wie viel schneller es künftig gehen soll, konnte die Bahn zunächst nicht beantworten.
In diesem Zusammenhang wird entlang der S-Bahngleise auf der Westseite ab dem Bahnhof Johanneskirchen auf 700 Metern eine bis zu vier Meter hohe Schallschutzwand entstehen. Auf der gegenüberliegenden Seite ist im Bereich der Musenbergstraße 25-27 auf knapp 300 Metern der Bau einer bis 3,50 Meter hohen Schallschutzwand geplant.
Die Bahn will die Unterlagen fürs benötigte Planfeststellungsverfahren bereits im Januar einreichen, heißt es in einem Schreiben von Mitte November an den Bezirksausschuss Bogenhausen. Als Bauzeit ist das erste Halbjahr 2025 veranschlagt. Im Zuge der Baumaßnahme wird in diesem Zeitraum jeweils für circa sechs Wochen ein Gleis gesperrt werden.
Eine Express-S-Bahn zum Flughafen ist ein lang gehegter Wunsch vieler Politiker. Auch die Lufthansa als Mitbetreiber des Terminal 2 hat sich zuletzt dafür starkgemacht und die schnelle Verbindung bis 2025 gefordert.
Der Freistaat und die Bahn unterzeichneten erst Anfang Dezember einen Vertrag für ein Bauprojekt zur Verbesserung der Schienenanbindung des Münchner Flughafens. Durch das „Überwerfungsbauwerk Flughafen München West“ sollen sich die beiden zusammenlaufenden Strecken der S1 und S8 künftig nicht mehr gegenseitig behindern. Dann können die S-Bahnzüge unabhängig und ohne rote Signale in den Flughafenbahnhof rein- und rausfahren.
Baubeginn für das Projekt, das den Flughafen besser anbinden soll, soll im Herbst 2023 sein. 2028 soll es in Betrieb gehen. Der Stadtrat hatte zuletzt außerdem für einen Fernbahnhof am Flughafen votiert. Mit einem ICE-Halt im Erdinger Moos gäbe es einen direkten Anschluss an den Fernverkehr. Die Idee soll in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden, wünschen sich die Stadträte.
Unklar ist, was die Tempo-Pläne in Johanneskirchen für den viergleisigen Ausbau der Strecke Daglfing-Johanneskirchen bedeuten. In der Tunnelvariante, die von Bürgern und Stadt präferiert wird, würde die Station Johanneskirchen nämlich unterirdisch liegen.