Rutschiges Frost-Finale

von Redaktion

Tram entgleist – viele Sturzopfer in den Kliniken

Wer in den vergangenen Tagen unterwegs war, musste sich warm einpacken: Die Temperaturen sanken bis unter minus sechs Grad. Fußgänger und Radfahrer kämpften sich durch die Kälte – und auch im Schienenverkehr gab es einen Ausrutscher. Am Montagmorgen sprang bei einer Werkstattfahrt in Giesing eine Tram aus den Gleisen.

Grund für den Vorfall waren wohl Eisklumpen auf den Schienen, sagte eine Sprecherin der Stadtwerke. An der Ecke Chiemgau-/Schwanseestraße war die Straßenbahn gegen 6.30 Uhr entgleist. „Das Ganze passierte auf einer Zuführungsstrecke, dort fährt selten ein Zug“, so die Sprecherin. Erst dadurch konnten sich die Eisklumpen auf den Schienen absetzen, auf stärker befahrenen Strecken passiere das in der Regel nicht. Die Feuerwehr zog die Bahn nach zwei Stunden zurück ins Gleis, verletzt wurde niemand. Durch die Bergungsarbeiten auf der Linie 18 kam es allerdings zu Ausfällen.

Auch die Krankenhäuser bekamen die Glätte-Folgen zu spüren. In der Notaufnahme des Uniklinikums rechts der Isar wurden letzte Woche über 130 Patienten wegen Stürzen behandelt. Konkret berichtet Professor Peter Biberthaler, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie, von Unterarmbrüchen, Brüchen des Oberarmkopfes und Sprunggelenksbrüchen. Auch Professor Matthias Klein, Leiter der Notaufnahme des Klinikums Großhadern, sagt: „Seit Mittwoch zeigt sich ein erhöhtes Aufkommen an Patienten, die mit Verletzungen nach einem Sturz zu uns in die Notaufnahme kommen.“ Ein Drittel des OP-Programms sei auf Glatteis-Patienten entfallen.

Heuer noch nicht ausgerutscht ist Alex Eger (35) – und das, obwohl er bei seinem Job als Bierfahrer täglich unterwegs ist. „Ich fände es gut, wenn gerade in den Nebenstraßen auch besser geräumt würde“, sagt er.

Konrad Irlinger (79) ist auch im Winter überzeugter Radfahrer – und hat einen Tipp fürs Radeln bei Glätte: „Ich lasse Druck aus den Reifen, damit ich eine bessere Auflage habe“, sagt er. Und: „Wenn es sehr glatt ist, dann fahre ich auf der Straße!“ Das darf man laut Polizei übrigens auch. Immer wieder hatten sich Radler beklagt, dass die Radwege nicht so gut geräumt wurden wie Straßen und Fußwege.

Laut Prognose hat sich das Thema Glätte aber vorerst erledigt. Die kommenden Tage werden mild und windig. leo

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