Der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt hat sich bei der Polizei angezeigt. Grund sei die „Unterstützung einer angeblich kriminellen Vereinigung“ sowie das Werben von Mitgliedern dafür, teilte Alt mit. Der Schritt sei ein Zeichen der Solidarität mit der Klimaschutz-Gruppe „Letzte Generation“. Der Pater war schon öfter bei Aktionen der Klima-Kleber dabei, wie Ende Oktober am Stachus (Foto rechts).
Alt erklärte: „Zwar breche ich bewusst Gesetze. Das ist illegal und ich bin damit Straftäter.“ Aber diese Taten seien für ihn aktuell alternativlos. Denn dadurch „sollen Menschen vor Schäden gewarnt und das Überleben der Menschheit gesichert werden“. Angesichts „der aktuell hitzigen Debatte“ zum Klimaschutz „wollen wir unsere Taten Polizei und Staatsanwaltschaft zur Überprüfung geben“. Anfang Dezember hatte die Konferenz der Innenminister der Länder festgestellt, es müsse geklärt werden, ob es sich bei der „Letzten Generation“ um eine kriminelle Vereinigung handle.
Alt hatte sich schon 2021 in Sachen Containern angezeigt, nachdem er genießbare Lebensmittel aus Supermarkt-Müll genommen hatte. Das Ermittlungsverfahren wegen besonders schweren Diebstahls wurde mangels Tatnachweises und öffentlichen Interesses an der Verfolgung eingestellt.
Auch gestern haben sich Klima-Aktivisten auf der Straße festgeklebt – diesmal auf der Ampfingstraße Ecke Berg-am-Laim-Straße am Leuchtenbergring. Insgesamt waren dort gegen 8.30 Uhr zehn Aktivisten unterwegs. Sieben von ihnen klebten sich auf der Straße fest, zwei klebten sich aneinander und setzten sich mit einer zehnten Person auf die Straße. Gegen 10 Uhr waren alle gelöst und der Einsatz beendet.
Ohne Klebstoff kamen die Aktivisten gestern in Berlin aus. Dort haben sie die Spitze des Christbaums am Brandenburger Tor abgesägt. leo