Das Sozialamt hat mich hierher an die Werinherstraße geschickt, damit ich Wohngeld beantragen kann“, berichtet Franz Hörtrich. Der 86-jährige Rentner aus München bezieht eine Rente in Höhe von 1400 Euro. „Davon muss ich meine Miete, meine Versicherungen, Stromkosten, Rundfunkgebühren und alles andere bezahlen.“ Hörtrichs Frau ist vor zwei Jahren gestorben – für ihre Pflege musste er auch 2000 Euro pro Monat zahlen. „Jetzt bin ich zwar froh, dass ich etwas unterstützt werde – aber wann ich dieses Geld bekomme, haben sie mir nicht gesagt.“ Weil der 86-Jährige sich dem Gehen schwertut, sei der lange Weg zum Sozialamt sehr anstrengend – und leicht zu finden sei das Amt überdies auch nicht. „Zudem wusste am Anfang niemand, was ich wirklich möchte, aber als dann die Zuständige kam, ging alles ganz gut.“ Was die Angelegenheit für den Rentner zusätzlich beschwerlich machte: Hörtrich wurde gesagt, dass das Amt eigentlich wegen Corona noch geschlossen sei. „Deshalb musste ich alles in dem kalten Eingangsbereich hinter einem Absperrband abklären und durfte nicht einmal in ein Zimmer.“ MM/FOTO: MARKUS GÖTZFRIED