Sorge um Notaufnahmen

von Redaktion

Die Überforderung der Kliniken ruft die Rathaus-Politiker auf den Plan

München – Rathaus-Politiker sehen die Engpässe in der Münchner Notfallversorgung kritisch. Wie berichtet, hat eine neue Studie ergeben, dass zwischen 2015 und 2019 über 2,2 Millionen Mal Stationen von der Notfallversorgung abgemeldet wurden, weil nicht ausreichend Kapazitäten zur Verfügung standen. Auch daher sei die Entscheidung der Stadt richtig gewesen, vier Standorte der München Klinik inklusive Notfallversorgung vorzuhalten, sagt Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD). „Wir nehmen hier aber auch klar den Freistaat und die Kassenärztliche Vereinigung in die Pflicht: Sie sind zuständig, dass es in München ausreichende Kapazitäten in Kliniken und Arzt- beziehungsweise Bereitschaftspraxen gibt.“

Es könne nicht sein, dass in den Notfallambulanzen von Kliniken bis zu 70 Prozent ambulante Fälle behandelt werden, die ebenso gut in Arzt- und Bereitschaftspraxen versorgt werden könnten. „Problematisch sind auch die akuten Engpässe beim Pflegepersonal.“ Es gehe derzeit nicht um die reine Anzahl an Nothilfen und Intensivbetten, sondern darum, diese auch betreiben zu können. „2023 werden wir daher überprüfen, was wir noch anstoßen können.“

CSU-Vize Hans Theiss äußert die Sorge, „dass sich die Situation in der Notfallversorgung verschlechtert“. Er hoffe sehr, dass das neue Medizinkonzept der München Klinik dies berücksichtige und neue Konzepte für die Notaufnahmen vorschlägt, eventuell auch in neuen Kooperationsformen mit Arztpraxen. „Der Kampf gegen den Pflegemangel wird immer wichtiger, weil viele Probleme von dem Personaldefizit im Pflegebereich herrühren.“  ska

Artikel 9 von 11