München – Ein Leben außerhalb Münchens ist für immer mehr Menschen attraktiv. Vor allem Familien zieht es offenbar raus aus München, ein Trend, der auch in den anderen deutschen Großstädten zu beobachten ist. Zu dem Schluss kam bereits im Vorjahr das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden.
Grund sind demnach die anhaltend hohen Preise für Wohnen und den Lebensunterhalt. Der Trend scheint sich fortzusetzen, wie „Zeit Online“ herausgefunden haben will. Der Plattform zufolge ist München im Jahr 2021 durch Wegzug geschrumpft. Das Statistische Amt der Stadt geht in dem Zeitraum von 104 163 Zugezogenen aus, denen 109 667 Weggezogene gegenüberstehen. Macht unter dem Strich einen Verlust von 5504 Menschen. München schrumpft, denn das natürliche Bevölkerungswachstum, also die Differenz aus 13 051 Todesfällen und 18 330 Geburten, zeigt im Vergleichszeitraum lediglich einen Überschuss von 5279 Menschen.
„Zeit Online“ hat weitere Daten analysiert und kommt zu dem Ergebnis, dass aus Großstädten wie München meist Menschen zwischen 30 und 49 Jahren wegziehen. Oft seien es dem Portal zufolge Familien, die mehr Platz für ihre Kinder brauchen. Das Problem in der Stadt: Viele können sich größere Wohnungen oder gar ein Haus nicht leisten, oder es mangelt schlicht am Angebot.
Der Zuzug in Metropolen wie München indes ist geprägt von Menschen zwischen 18 und 29 Jahren. Diese kommen vor allem für Ausbildung, Studium oder Jobeinstieg. Das hat zur Folge, dass die Stadtbevölkerung im Schnitt nicht älter geworden ist – anders als die Bevölkerung auf dem Land. Ein Grund: Vor allem junge Menschen zieht es weiterhin in die Großstädte. München sticht derweil in dem Zusammenhang noch einmal heraus, denn während der Altersdurchschnitt aller deutschen Großstädte bei knapp 42,5 Jahren liegt, ist die Bevölkerung in München laut „Zeit Online“ im Schnitt nur knapp über 41 Jahre alt.
Bereits 2020 wies München ein negatives Wanderungssaldo aus. 90 459 Zugezogenen standen 93 921 Weggezogene gegenüber. 2020 wuchs die Bevölkerung allerdings noch um 2000 Menschen wegen des Geburtenüberschusses. 2019 hatte es derweil noch 110 801 Menschen nach München gezogen, 99 961 verließen die Stadt wieder.