München – Der Schutzpatron für München ist gestorben. Mitte Dezember wurde Karl Klühspies noch groß gefeiert. Unsere Zeitung bezeichnete ihn als Retter der Isar. Am Donnerstag ist der Architekt und Stadtplaner im Alter von 94 Jahren gestorben.
„Karl gehört zu den ersten Menschen, die mich für Kommunalpolitik begeistert haben“, sagte Alt-Bürgermeister Christian Ude bei einem Konzert zu dessen Ehren über Klühspies. „Er ist ein Ideengeber und Wortführer. Ohne ihn wäre München unansehnlicher, ungemütlicher und ökologisch weniger wertvoll.“
Im Dezember waren in Laim Politiker, Anwohner und Kulturschaffende zusammengekommen, um Karl Klühspies Danke zu sagen. Denn da, wo Münchner ihre Freizeit genießen, spazieren oder baden gehen, würden ohne ihn jetzt wohl abertausende Autos entlangrasen. Direkt an der Isar sollte ab den 1960er-Jahren eine achtspurige Autobahn entstehen. Teile des Flusses wären nach den Plänen überbaut und die Bäume abgeholzt worden. Klühspies und seinen Mitstreitern ist es zu verdanken, dass diese und andere Vorhaben nie Realität wurden.
Er gründete das Münchner Forum und setzte sich für das bürgerliche Engagement ein. Auf die Frage, warum er sich sein Leben lang so für München einsetzte, sagte er: „Die Stadt ist mein Lebensraum.“ Und den gelte es nun einmal zu erhalten. Diese Aufgabe müssen nun andere übernehmen. PHILLIP PLESCH