Fragen zu Klettertunnel

von Redaktion

CSU: Weiß die Verwaltung, was sie tut?

Klettern im Tunnel – das soll in München bald möglich sein. Eine Unterführung unter der Rosenheimer Straße (Ramersdorf) soll zu einer 700 Quadratmeter Boulderfläche umgewandelt werden. Bereits im April soll der Umbau starten, das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat das Projekt der Initiative „Kraxlkollektiv“ abgesegnet.

Dieser Genehmigungsprozess wirft nun im Stadtrat kritische Fragen auf. Denn: Zuvor hatte die CSU-Fraktion bereits beantragt, den Tunnel zum Klettern zu nutzen. Dieser Antrag wurde aber im November „mit einem Schreiben auf dem Büroweg“, abgelehnt. Damals habe es geheißen, die Fußgänger-Unterführung sei für eine Boulderanlage „baulich ungeeignet“. Unter anderem sei es aufgrund der beengten Platzverhältnisse nicht möglich, die Sportler „verkehrssicher von den durchlaufenden Verkehrsströmen zu trennen“.

Wieso das KVR nun zu einem anderen Ergebnis gekommen ist, will der CSU nicht einleuchten und richtet einen umfangreichen Fragenkatalog an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Eine davon: „Hat das KVR andere und bessere Ingenieure und Fachleute für Boulderanlagen in Fußgängerunterführungen als das Baureferat?“

Mit ihrer Anfrage im Stadtrat will die CSU-Fraktion nun aufklären, wie es zu den unterschiedlichen Urteilen der beiden Behörden kam. Die Fraktion sei zwar weiterhin für den Einbau der Boulderwand, sie kritisiert jedoch die Ineffizienz, wenn sich zwei Behörden mit demselben Thema beschäftigen und dann auch noch zu einem unterschiedlichen Urteil kommen. Zumal das Thema mit dem Nein des Baureferats eigentlich vom Tisch hätte sein müssen. In diesem Zusammenhang verweist die Fraktion auch auf das Neujahrsinterview von OB Reiter in unserer Zeitung, in dem er sich über zunehmende Bürokratisierung in Deutschland echauffiert hatte.  lim

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