Geburtsstation bleibt

von Redaktion

Auch Grüne für Standort in Neuperlach

Es war eine schwere Geburt, aber die Entbindungsstation in Neuperlach soll vorerst erhalten bleiben. Am Montag entschieden sich auch die Grünen für einen Verbleib an dem Standort. Zuvor hatte es Proteste gegeben. „Wir haben auch deswegen lange diskutiert“, sagt Grünen-Stadtrat Florian Roth. „Es gibt verschiedene Gesichtspunkte.“

Die ursprünglich geplante Schließung der Geburtshilfe Neuperlach ist Teil des Sanierungskonzepts für die München Klinik. Ein Programm zur Umstrukturierung soll die städtischen Krankenhäuser aus den roten Zahlen holen. Das Konzept sieht unter anderem vor, medizinische Angebote nicht überall vorzuhalten, sondern an Standorten zu konzentrieren. So hätte die Entbindungsstation von Neuperlach nach Harlaching umziehen sollen, wo die Kapazitäten ausgebaut werden.

Zwar verzeichnet München im vorigen Jahr erstmals einen Rückgang der Geburten – um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Experten prognostizieren aber weiteres Bevölkerungswachstum. Allein in dem Gebiet um die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme im Osten sollen 30 000 Menschen Wohnraum finden.

Das gelte es zu berücksichtigen, sagt Roth. „Auch die Nachfrage aus dem Umland wächst.“ Zwar wollen die Grünen daran festhalten, dass der Standort Harlaching als eine Art Maximalversorger ausgebaut wird. „Es ist dann aber auch wichtig, dezentrale Angebote vorzuhalten. Ob das unendlich ist, muss man sehen.“ Die Grünen geben ihre Zusage zumindest bis 2028.

Der Koalitionspartner SPD hatte bereits einen Beschluss zum Erhalt gefasst. Stadträtin Lena Odell sagt: „Die Hebammen leisten hervorragende Arbeit, und viele Frauen aus dem Münchner Osten entscheiden sich ganz bewusst für eine Entbindung dort. Als Fraktion setzen wir uns dafür ein, dass das so bleiben kann.“ SASCHA KAROWSKI

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