Geflügelpest erreicht München

von Redaktion

Infizierter Schwan aufgefunden – Stadt mahnt zur Vorsicht

In München ist die hoch ansteckende Geflügelpest ausgebrochen. Laut Veterinäramt wurde am Montag in der Nähe der Thalkirchner Brücke an der Isar ein toter Schwan aufgefunden, der sich infiziert hatte. Nachgewiesen wurde das Virus vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Um die Ausbreitung der Seuche – auch „Vogelgrippe“ genannt – zu vermeiden, hat das Veterinäramt Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Insbesondere sollten alle Geflügelhalter zum Schutz ihrer Tiere den Kontakt zu Wildvögeln und deren Ausscheidungen verhindern. Im Münchner Stadtgebiet sind mehr als 600 Geflügelhalter angesiedelt. Außerdem empfiehlt die Behörde, Hunde und Katzen vor allem im Uferbereich der Isar nicht frei laufen zu lassen, um einen direkten Kontakt zu toten oder kranken Wildvögeln zu vermeiden. Durch Beschnuppern könnten die Haustiere den Erreger weiter verschleppen. Tote Wildvögel sollten auch nicht angefasst werden. Eine Ansteckung des Menschen mit dem Erreger über infizierte Wildvögel oder deren Ausscheidungen ist laut Veterinäramt allerdings bisher nicht bekannt.

Bereits im Oktober und November 2022 hatte die Stadt eine Allgemeinverfügung zum Schutz vor einer Ausbreitung der Geflügelpest erlassen. Dazu zählte auch ein Fütterungsverbot bei Wildvögeln, das nach wie vor gilt. Hintergrund der Schutzmaßnahmen war, dass das Geflügelpestgeschehen in Deutschland ein bislang nie dagewesenes Ausmaß erreicht hatte. Es müsse damit gerechnet werden, dass es auch in Bayern jederzeit zu Ausbrüchen kommen könne, hieß es. Dies ist in München nun geschehen. In Berlin musste unlängst der Zoo wegen eines Vogelgrippefalls fünf Wochen lang seine Pforten schließen. Der Münchner Tierpark Hellabrunn befindet sich unweit der Thalkirchner Brücke.

Das Veterinäramt bittet Bürger, sich zu melden, wenn vermehrt tote oder auffallend kranke Vögel am selben Ort aufgefunden werden (Telefon: 089/23 33 96 13, Mail: veterinaeramt.kvr@muenchen.de). Alle Geflügelhalter im Stadtgebiet, die der Pflicht zur Meldung ihrer Vögel (Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten, Gänse) beim Veterinäramt noch nicht nachgekommen sind, müssten dies unverzüglich nachholen. KLAUS VICK

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