München – Mit aufgeklebten Bärten, Ballons und Bulldogs ziehen die Narren jetzt wieder durch München – angetrieben werden die bunten Gefährte meist von Diesel-Kraftstoff. Um 13:13 Uhr setzt sich der Faschingsumzug der Damischen Ritter am Sonntag in der Altstadt (Startpunkt: Isartorplatz) in Bewegung.
Das bedeutet: Konfetti, Kostüme und jede Menge Abgase. Denn: Die bunt geschmückten Paradewagen werden ja nicht von den Narren selbst gezogen, sondern von Traktoren oder Kleinlastern. Rund 40 davon laufen mit Diesel, die eher nicht die neuesten Schadstoffnormen erfüllen. Ist das überhaupt legal? Seit 1. Februar gilt in München immerhin das Diesel-Verbot – innerhalb des Mittleren Rings sind Fahrzeuge der Euro Norm 4 und schlechter ohne Ausnahmegenehmigungen eigentlich tabu. Und so ein alter Lanz-Bulldog erfüllt die Auflagen normalerweise nicht – und braucht deshalb eine Sondererlaubnis. Das Problem: So kurz nach Inkrafttreten des Verbots war es für die Faschings-Umzügler nicht mehr möglich, auf die Schnelle eine Genehmigung für ihre alten Diesel vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) zu bekommen. Ein Schock: „Kurzzeitig befürchteten wir, der Faschingsumzug könne nicht wie geplant stattfinden“, sagt Alexander Spannruf von den Damischen Rittern. Doch die Faschingsfans haben Glück: Sie profitieren nun von einer Übergangslösung.
Das KVR erlaubt allen Diesel-Fahrern, trotz Verbots vorerst in die Innenstadt zu tuckern, solange über ihren Antrag auf eine Sondergenehmigung noch nicht entschieden worden ist. Es genügt die Bestätigung, den Antrag beim KVR gestellt zu haben. Diese Regel soll generell für die Anfangszeit des Verbots gelten. Im kommenden Jahr brauchen die Narren dann aber eine reguläre Genehmigung, um durch die Stadt zu dieseln.