Jetzt ist der Fasching am Zug

von Redaktion

VON LEONI BILLINA

Bunt und vor allem laut ging es gestern in der Innenstadt zu: Der traditionelle Faschingszug der Damischen Ritter zog mit Konfetti, Musik und Tamtam vom Isartor durch die Altstadt zum Marienplatz. Sogar das Wetter spielte mit – nachdem der Vormittag noch grau aussah, blitzte pünktlich zum Start des Umzugs die Sonne durch. Zum ersten Mal nach zwei Jahren Corona-Pause waren die Narren wieder richtig am Zug. Und man hat den Feier-Hunger der Münchner deutlich gespürt.

Los ging es am Isartor – dort hieß es Aufstellung nehmen, bevor sich der Zug um 13.13 Uhr in Bewegung setzte. Den Anfang machten Fanfarenbläser, gefolgt vom Wagen der Damischen Ritter. Hoch oben: Herzog Kasimir auf seinem Ross, breit grinsend. Ein paar Wagen weiter hinten winkte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) fröhlich vom Wagen der Faschingsgesellschaft Narrhalla der Menge zu.

Jedes Jahr nehmen Faschings- und Schützenvereine, Tanzclubs und viele andere an dem Umzug der Damischen Ritter teil. Heuer waren es besonders viele: Rund 2700 Narren in über 60 Gruppen hatten sich angemeldet. Und das, obwohl nicht alle Gruppen zugelassen wurden. Die Begründung eines Sprechers der Damischen Ritter: „Es soll eine Gaudi- und keine Politveranstaltung sein.“

Also einfach Freude – so zum Beispiel beim Schützenverein „Frisch Auf“ Graßlfing. „Wir sind dieses Jahr als Schlümpfe verkleidet – ganz unpolitisch und einfach nur spaßig“, sagt Jugendleiter Florian. Der Schützenverein nimmt seit Jahren schon regelmäßig am Faschingsumzug der Damischen Ritter teil. So wie Karin und Michael: Die beiden sind Faschingsprofis – nächstes Wochenende fahren sie sogar zum Karneval nach Venedig. Am Sonntag also Generalprobe für ihre Verkleidung: Ganz in Blau schillern die beiden Münchner am Marienplatz um die Wette. „Unser Kostüm soll das Meer darstellen – inklusive der Meeresverschmutzung in Form von einem Fischernetz und Kaffeebecher auf meinem Hut“, sagt Karin. Neben den Teilnehmern versammelten sich Schaulustige entlang der Route, um das Treiben zu beobachten – laut Polizei waren es (inklusive der Zug-Teilnehmer) rund 30 000 Menschen. Immer wieder kam der Umzug ins Stocken, wenn sich die Wagen um die Kurven in der Altstadt schoben.

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