Über die Nachrichten erfuhr Cansin Sener-Demir (34) vergangene Woche von der schrecklichen Katastrophe: Ein Erdbeben hatte die Türkei und Syrien erschüttert, ganze Landstriche verwüstet – mindestens 35 000 Menschen verloren ihr Leben. Auch Verwandte von Cansin Sener-Demir sind direkt betroffen. „Es herrscht pures Chaos vor Ort“, sagt die Münchnerin mit türkischen Wurzeln. Ihr war sofort klar: Sie muss helfen!
Schon kurz nach den ersten Meldungen über das Erdbeben koordinierte Sener-Demir zusammen mit der türkisch-islamischen Gemeinde zu München-Pasing eine große Hilfsaktion – mit einem Spendenaufruf im Internet: „Innerhalb von nur drei Stunden war das Lager unserer Moschee voll mit Spenden“, sagt sie. Die Münchner zögerten nicht – brachten unter anderem Decken, Schlafsäcke, Windeln und Kleidung.
Nur wie sollten die Sachen in die Türkei kommen? Knapp 20 Speditionsfirmen versuchte die Gemeinde zu überzeugen, Laster für die Hilfstransporte zur Verfügung zu stellen. Das Münchner Unternehmen Kukla stimmte zu. Mit seiner Hilfe konnte die türkisch-islamische Gemeinde bisher über 3000 Kartons mit Hilfsgütern Richtung Türkei schicken. Dort werden sie von der türkischen Hilfsorganisation AFAT weiter verteilt.
Die Gemeinde plant bereits, einen weiteren Lkw loszuschicken. „Was wir jetzt vor allem noch brauchen, ist Wasser, Konserven und Nudeln als Spenden“, sagt Sener-Demir. lim