Es lebe der Fasching

von Redaktion

Über 10 000 Narren in der Altstadt

München – Jetzt ist Schluss mit lustig – denn mit dem heutigen Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Aber zum Faschingsfinale gestern wollten die Menschen nach zwei Jahren Pause nun noch mal richtig Gas geben. So viel Gas, dass teilweise sogar die U-Bahn-Eingänge gesperrt wurden, weil zu viele Narren gleichzeitig ankamen.

Am Viktualienmarkt ging es dann dementsprechend zu: Gut 10 000 Narren feierten laut Auskunft der Polizei auf dem Markt in strahlendem Sonnenschein – und mit strahlenden Gesichtern. „Auf geht’s – mir gfrein uns“, mit diesen Worten begrüßten die Marktweiber die Menschenmenge. Auch für die Münchnerin Walburga Ruhl war der gestrige Tag ein Höhepunkt. „Es geht ums Sehen und gesehenwerden.“ Wegen ihrer ausgefallenen Insekten-Verkleidung wollten sich viele Feiernde mit ihr fotografieren lassen. „Es ist der Wahnsinn, welche ausgefallenen Kostüme einem hier über den Weg laufen.“ Auch sie schwärmte von der entspannten und doch so fröhlichen Stimmung mitten im Herzen der Stadt. Man merke richtig, wie sehr die Münchner dies vermisst hätten. Seit über 20 Jahren lässt sie keinen Fasching sausen. „Es ist super schön, dass die Marktfrauen auch wieder tanzen.“

Um 11 Uhr war es gestern endlich wieder so weit: Gespannt schauten alle auf die Bühne, als die Marktweiber einmarschierten. Sofort ließ sich die Menge mitreißen – es wurde laut mitgesungen. Auch die Faschings-Fans Heike, Christine und Ulrike waren in ihren Alien-Kostümen begeistert: „So kann man den Ernst des Alltags mal vergessen“, schwärmte das Trio.

Richtig, der Ernst geht dann heute wieder los: Denn in der Stadt werden Konfetti, Guatl und Luftschlangen wohl länger auf den Straßen liegen bleiben: Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten der Straßenreinigung für Faschingsdienstag und Aschermittwoch zum Warnstreik aufgerufen. Die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst gehen am Mittwoch und Donnerstag weiter. C. SCHIRMER

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