München könnte in dieser Woche eine Streikwelle bevorstehen. Dass es am Mittwoch an den städtischen Kitas einen Ausstand geben wird, wurde gestern von Heinrich Birner, Verdi-Geschäftsführer München und Region, allerdings dementiert. Das Bildungsreferat hatte in einem Schreiben an die Elternbeiräte auf einen möglichen ganztägigen Warnstreik hingewiesen. Von Gewerkschaftsseite bestätigt ist bisher aber nur ein Jugendstreik in Bayern für Auszubildende und dual Studierende. Hierzu sind auch Münchner Azubis aufgerufen, an der Kundgebung am Mittwoch in Nürnberg teilzunehmen.
Wie berichtet, ist auch die zweite Verhandlungsrunde der Tarifpartner für die 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Bund und Kommunen gescheitert. Die Gewerkschaften fordern wegen der hohen Inflation für eine Laufzeit von zwölf Monaten ein Lohnplus von 10,5 Prozent, mindestens aber monatlich 500 Euro mehr, was die Arbeitgeberseite als „nicht leistbar“ abgelehnt hat. Die nächste Verhandlungsrunde findet erst Ende März statt.
Als Reaktion darauf kündigt Verdi eine Ausweitung der Warnstreiks an. Vor einer Woche hatten bereits die Mitarbeiter der Straßenreinigung ihre Arbeit niedergelegt, vor zehn Tagen war der Betrieb am Münchner Flughafen still gestanden. Dies sei allerdings erst ein Vorgeschmack auf noch großflächigere Streiks, hatte die Gewerkschaft angedeutet. Welche Branchen in München betroffen sein werden – womöglich auch der öffentliche Nahverkehr – will Verdi heute bekannt geben. Die Warnstreiks würden verstärkt am Ende der Woche stattfinden, hieß es im Vorfeld. kv