Preise auf dem Immobilienmarkt explodieren

von Redaktion

Diese Zahlen sind der Wahnsinn: In den vergangenen zehn Jahren sind die Immobilienpreise in München durch die Decke gegangen. Das zeigt der neue Bericht des Immobilienverbands Deutschland (IVD). Demnach sind die Preise in der Landeshauptstadt im vergangenen Jahrzehnt für Eigentumsimmobilien extrem gestiegen.

Freistehende Einfamilienhäuser kosten rund 100 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Die Kosten für eine Eigentumswohnung im Bestand sind mit einer Steigerung von 107 Prozent dabei. Die Preise für Reihenmittelhäuser lagen im Frühjahr 2023 ganze 96 Prozent und für Doppelhaushälften 99 Prozent über den Werten des Frühjahrs 2013.

Auch die Baugrundpreise sind in den vergangenen zehn Jahren ähnlich exorbitant gestiegen: Vor allem für freistehende Einfamilienhäuser (plus 192 Prozent) und Geschossbau (plus 121 Prozent). Allerdings geht der Trend zur Zeit in eine andere Richtung, so der Bericht des IVD.

Zu aktuellen Entwicklungen sagt Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts: „Aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen hat sich der Wohnimmobilienmarkt in den vergangenen Monaten gravierend verändert. Nach vielen Jahren mit starken Preisanstiegen auf dem Kaufmarkt kam es bereits im Herbst 2022 zunächst in München zu den ersten Preiskorrekturen.“ Die Nachfrage sei deutlich zurückgegangen, das Angebot und der Spielraum für Preisverhandlungen dagegen habe sich vergrößert.

Niedrige Zinsen und eine hohe Nachfrage hatten die Kaufpreise in den vergangenen Jahren auf dem bayerischen Immobilienmarkt kontinuierlich steigen lassen. Damit scheint Schluss: „Angesichts der Zinswende, einer hohen Inflation und einer drohenden Rezession hat sich die Lage auf dem Wohnimmobilienmarkt deutlich eingetrübt“, sagt Kippes. Der Markt befinde sich in einer Preisfindungsphase: „Die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern passen vielfach noch nicht zusammen.“ Denn die Zinsen haben sich innerhalb eines Jahres vervierfacht, die Lebenshaltungskosten sind gestiegen.

Gleichzeitig bleiben die Kaufpreise trotz der aktuellen Rückgänge weiterhin auf einem hohen Niveau, was zur Folge hat, dass die Nachfrage zurückgeht. Viele, die ursprünglich kaufen wollten, entscheiden sich nun doch erst mal noch für eine Mietwohnung. Der Aufwärtstrend in den Kaufpreisen war in der Landeshauptstadt bereits im Herbst 2022 beendet. So setzte sich der Preisrückgang auch in der aktuellen Erhebung im Frühjahr 2023 fort: Die Nachlässe liegen im Vergleich zur vorherigen Erhebung zwischen fünf und zehn Prozent. LEONI BILLINA

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