Sie kleben und kleben und kleben: Gestern saßen erneut Klima-Aktivisten auf gleich vier Fahrspuren in Mittersendling. Vier Männer und zwei Frauen blockierten morgens ab kurz nach 8 Uhr die Abfahrt in der Brudermühlstraße – an der Ecke zur Plinganserstraße.
Laut Angaben der Polizei pappten in jede Fahrtrichtung jeweils zwei Aktivisten mit den Händen auf der Straße. Die anderen zwei setzten sich lediglich mit auf die Fahrbahn. Zu dritt auf jeder Seite, legten sie so den kompletten Verkehr lahm.
Mit ihrer Klimablockade in der Früh erwischten sie den Berufsverkehr mit voller Härte: Über 50 Fahrzeuge (darunter auch ein Bus) kamen für rund eine Stunde nicht vor und nicht zurück. Der Stau zog sich schnell bis auf den Mittleren Ring. Die Polizei bot den Aktivisten daher sogar einen alternativen Ort für ihren Protest an. Ohne Erfolg. Die Kleber wollten sich keinesfalls von der Stelle bewegen. Die Polizei musste die Aktivisten daher von der Straße lösen und wegtragen. Um 9.20 Uhr konnte die Verkehrssperre wieder aufgehoben werden, für die Autos ging’s wieder weiter.
Die Aktivisten versicherten der Polizei, dass sie nicht vorhatten, sich am selben Tag gleich noch mal irgendwo auf die Straße zu kleben. Deshalb entschied die Polizei auch, die sechs Teilnehmer nicht mit auf die Dienststelle zu nehmen.
Die Blockade am Mittleren Ring war von den Klimaaktivisten im Vorfeld nicht angemeldet worden. Deshalb ermittelt die Polizei wegen Verstöße gegen das Versammlungsgesetz. Außerdem wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Nötigung des Straßenverkehrs eingeleitet. CHRISTINA SCHIRMER