Es ist ein Mädchen! Anders als bei Menschen, wo Eltern diese freudige Nachricht gleich nach der Geburt erfahren, kann das bei Faultieren schon mal etwas länger dauern. Nun ist das Geheimnis gelüftet: Der Faultier-Nachwuchs im Tierpark Hellabrunn ist ein Weibchen.
Das Baby war bereits vor knapp einem Jahr zur Welt gekommen. Eine Bestimmung des Geschlechts ist durch bloßes Hinschauen aber nicht möglich. Stattdessen benötigt man eine Haarprobe zur Bestimmung. Bisher sei das kleine Faultier Wyona aber immer sehr gut durch seine Mutter abgeschirmt gewesen, heißt es vonseiten des Tierparks. Doch jetzt bewege es sich immer öfter alleine am Faultier-Baum im Nashornhaus des Tierparks. Bei einem der ersten Ausflüge konnte nun die Haarprobe zur Geschlechtsbestimmung entnommen und in einem Speziallabor ausgewertet werden.
In den ersten Lebenswochen klammert das Jungtier sich an den Bauch der Mutter. Nach dem Ende der Stillzeit beginnt Wyona nun jedoch, sich häufiger ohne ihre Mutter zwischen den Zweigen und Seilen zu bewegen. In der Regel fangen junge Faultiere im Alter von sechs bis neun Monaten an, sich langsam von ihren Eltern zu lösen – das ist aber von Tier zu Tier sehr unterschiedlich.
Wyona ist bereits der dritte Spross des Faultier-Elternpaars in Hellabrunn. Und er entwickelt sich prächtig: „Mutter und Kind waren im wahrsten Sinne des Wortes bisher unzertrennlich, was für uns immer ein sehr gutes Zeichen ist“, sagt Tierparkdirektor Rasem Baban.
Mit der Faultier-Familie in München wolle der Tierpark seine Besucher auch darauf hinweisen, wie bedroht die Tiere durch Abholzung und Verlust ihres Lebensraums in freier Wildbahn sind. „Mit Wyona haben wir eine Botschafterin mehr, um auf die prekäre Situation der Tiere in Südamerika hinzuweisen“, ergänzte Baban. lim