Die Mieten in München sind vergangenes Jahr im Schnitt so stark gestiegen wie noch nie – gleichzeitig hinken die Einkommen der Bürger bei dieser Entwicklung weit hinterher. In keiner anderen Stadt Deutschlands ist das Ungleichgewicht zwischen verfügbarer Kaufkraft und Mietausgaben größer als in der Isar-Metropole. Das zeigt eine neue Studie des Internetportals immowelt.
Einerseits verfügen die Münchner über das höchste Einkommen unter allen deutschen Großstadtbewohnern – mit jährlich 33 857 Euro pro Person liegt die Kaufkraft hier um 29 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (26 271 Euro). Andererseits übersteigen die Mieten in Bayerns Landeshauptstadt den Bundesdurchschnitt um satte 125 Prozent. Der Quadratmeterpreis bei Neuvermietung liegt im Mittel bei 18,80 Euro.
Zum Vergleich: Bundesweit müssen Mieter im Schnitt nur acht Euro pro Quadratmeter zahlen. Das heißt: Trotz der überdurchschnittlichen Kaufkraft müssen Münchner einen höheren Anteil ihres Einkommens für die Miete aufwenden als in den anderen Städten. Gefolgt wird München in dem Ranking von immowelt von Stuttgart, Frankfurt am Main und Hamburg. „Vor allem in den teuersten Großstädten sind die Wohnkosten den Einkommen enteilt“, sagt Felix Kusch von immowelt.
Durch den Mietanstieg im vergangenen Jahr habe sich das Ungleichgewicht von Wohnkosten und Kaufkraft in vielen Großstädten weiter vergrößert – auch die gestiegenen Nebenkosten durch die hohen Energiepreise hätten die Situation für die Mieter weiter verschlechtert. lim