Schock beim Spaziergang

von Redaktion

VON NINA BAUTZ

Schon das erste Knacken kommt Francecsa Kämpf (59) nicht geheuer vor. Das Krachen wird lauter. „Dann ist etwa drei Meter neben mir ein riesiger Baum umgefallen“, erzählt die Gastronomin später. Es ist morgens gegen 9 Uhr, als viele Radfahrer und Fußgänger in den Maximiliansanlagen unterwegs sind, da fällt die Buche über den Weg und auf die Wiese. Glücklicherweise wird niemand getroffen.

Auch Anwohner Daniel P. (45) hat den Vorfall beobachtet, oben vom König-Ludwig-Denkmal aus. „Ich hab mich erst gar nicht runtergetraut, weil es ja sein hätte können, dass da jemand drunter liegt.“ Er ist geschockt. „Ich bin genau da noch gestern langgegangen.“ P. fragt sich: „Hätte man den Baum nicht früher entfernen können?“

Francesca Kämpf, die an diesem Tag wie immer mit ihrer belgischen Schäferhündin Cora Gassi geht, erleidet einen doppelten Schock: Als der Baum neben ihr aufprallt, erschrickt die Hündin, rennt panisch davon. Stundenlang sucht ihr Frauchen mit dem Radl nach Cora. Am Mittag dann der erlösende Anruf: Sie wurde gefunden und im Tierheim abgegeben. „Ich war erst total mit dem Hund beschäftigt. Erst später wurde mir klar, was für ein Glück ich hatte“, erzählt die Haidhauserin. Kämpf wundert sich: „Es ging kein Wind. Wie kann der Baum so einfach umkippen? Er hatte fast keine Wurzeln. Nicht, dass die umliegenden Bäume auch noch umfallen…“

Die für die Maximiliansanlagen zuständige Bayerische Schlösserverwaltung versichert, dass sich ihre Baumkontrolleure nun speziell um die umliegenden Bäume kümmern werden, „um weitere Schäden auszuschließen und um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, heißt es in einer Stellungnahme. Grundsätzlich würden alle Bäume im winterlichen und sommerlichen Zustand regelmäßig untersucht. Aber: „Trotz der regelmäßigen Kontrollen ist die Natur unberechenbar. So kann im Einzelfall wie hier ein Baum auch umstürzen, wenn dies vorher trotz sorgfältiger Kontrollen nicht erwartbar war.“

Der umgestürzte Baum sei wohl etwa 50 bis 60 Jahre alt und im Wurzelbereich an Weißfäule erkrankt. „Dies war bei den regelmäßigen Kontrollen leider bislang nicht erkennbar.“

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