Wenn Ude ruft, kommen sie in Scharen. So auch diesmal: Der Alt-Oberbürgermeister will die insolvente Lach- und Schießgesellschaft mit prominenter Unterstützung wiederbeleben. „Ich bin zuversichtlich, dass sie gerettet werden kann – ob mit oder ohne Insolvenz“, sagt Ude unserer Zeitung. Am Freitagabend kam die große Retter-Runde im „Laden“ – wie die Bühne auch genannt wird – zusammen, schon diesen Monat soll es Benefiz-Abende geben.
Unter anderem mit dabei sind Renate Hildebrandt, die Witwe des legendären Gründers Dieter Hildebrandt, ebenso die beiden Gesellschafter Laila Nöth (Tochter von Hallenmogul Wolfgang) und Bruno Jonas. Außerdem: der ehemalige Staatsminister Wolfgang Heubisch (FDP), Liedermacher und Stadtrat Roland Hefter und der Intendant des Metropol-Theaters Jochen Schölch sowie Ulrich Spandau vom Forum Humor. Vorsitzender des Fördervereins „Die Laden-Hüter“ ist freilich der Initiator Ude. Seine Stellvertreter: Stadtrat Lars Mentrup, Mitglied des Kulturausschusses, und Jörn Pfennig, Lyriker und Musiker.
Auf seiner Facebook-Seite erklärt Ude: „Der Verein wird der Lach und Schieß, die ja derzeit über keine Mittel verfügen darf, dabei helfen, Förderer zu gewinnen und zu zeigen, was hier alles für das Kabarett und den Stadtteil getan werden kann.“ Spätestens in einer Woche sollen alle Kontaktdaten, die Bankverbindung und die Webseite bekannt gegeben werden.
Schon Ende April wolle man, so Ude, mit der Veranstaltung von Benefiz-Abenden beginnen. „Es gibt viele Freiwillige aus der Kabarett-, Musik- und Literaturszene, die ihre Einnahmen spenden wollen.“ Ob die Insolvenz abgewendet werden könne, entscheide der Insolvenzverwalter. Keiner wisse genau, wie hoch die Schulden wirklich seien. Nichtsdestotrotz ist der Alt-Oberbürgermeister zuversichtlich, dass die Schwabinger Kult-Bühne gerettet werden kann.
Die Gesellschafter des Hauses, Bruno Jonas und Laila Nöth auf der einen Seite sowie Stefan Hanitzsch auf der anderen, gelten als zerstritten. Zu unserer Zeitung sagte der Sohn des Karikaturisten Dieter Hanitzsch gestern: „Es ist schön, dass es Menschen gibt, die den Laden retten wollen. Ich wundere mich allerdings über den Zeitpunkt. Die Insolvenz wäre vermeidbar gewesen. Es war ein stattlicher Betrag auf dem Konto, als der Antrag gestellt wurde, sonst gäbe es das Verfahren mangels Masse gar nicht. Und warum wurden öffentliche Mittel in Höhe von über 100 000 Euro nicht abgerufen?“
Viele Kabarett-Fans interessieren die Differenzen nicht, sie freuen sich über den Rettungsversuch. Schon jetzt hätten sich unzählige Münchner bei ihm gemeldet, sagt Ude. „Viele fragen, ob sie Mitglied werden können, die Resonanz ist überwältigend.“ Das zeigen auch die Kommentare auf Facebook: „Dieses kleine feine Theater gehört für mich zu den wertvollsten Kultureinrichtungen eurer Stadt! Es ist schön zu sehen, dass sich Menschen finden, diesen Ort der Fröhlichkeit am Leben zu erhalten!“, schreibt ein Nutzer. Ein weiterer will helfen und meint: „Vielen Dank, dass Ihr Euch einsetzt!“