Seifenlauge und Öl

von Redaktion

Wie die Polizei Klimakleber losbekommt

Polizisten lösen Klimakleber von den Straßen – das gehört mittlerweile fast zum Tagesgeschäft der Ordnungshüter. Doch wie schaffen sie es, die festgeklebten Hände zu lösen – ohne die Aktivisten zu verletzen? Das erklärt jetzt das „Glue-on-Team“ des Münchner Polizeipräsidiums.

Die Beamten schwören nach vielen Selbstversuchen auf eine Mischung aus Speiseöl und Seifenlauge. Aceton setzen sie nur im Notfall ein. Zwei-Komponenten-Kleber sei im Gegensatz zu Sekundenkleber so hartnäckig, dass die Fahrt ins Krankenhaus nötig wird – mit herausgemeißeltem Boden an der Hand.

Um Sekundenkleber zu lösen, haben die Münchner Polizisten ähnlich wie Kollegen anderer Bundesländer neben rosa Seifenlauge im Mischverhältnis 1:1 und handelsüblichem Speiseöl auch Pinsel dabei, dazu Spatel und Mullbinden. Damit können sie die glitschige Mischung schmerzarm an die Klebekante befördern, indem sie wie mit Zahnseide unter der Hand hin und her fahren.

Eine halbe Stunde dauere das Ablösen je nach Untergrund und Klebermenge mindestens. Entsprechend seien die in der Regel kooperativen Umweltaktivisten am Ende durchaus oft froh, abgelöst zu werden, sagt Michael Trinkl, Leiter der zuständigen Abteilung. Aktivisten der Letzten Generation erzählen von „ausschließlich guten Erfahrungen mit der Polizei in München“. Das Münchner „Glue-on-Team“ musste nach eigenen Angaben bisher 35 Mal ausrücken.

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