Norooz Mohammadi ist von Afghanistan nach München geflohen. Elf Monate dauerte die Odyssee. Und sie hat Spuren hinterlassen: Der 19-Jährige leidet an Depressionen. Kraft schöpft Mohammadi jeden Donnerstag. Dann trifft sich die Laufgruppe des Kulturzentrums Bellevue di Monaco. In zwei Wochen findet für die 60 Teilnehmer des Treffs ein besonderes Rennen statt: der Giro di Monaco.
Paul Huf organisiert die Trainingsgruppe für Geflüchtete. Der 55-Jährige ist Marathonläufer, durch das Training möchte er den Teilnehmern eine Alltagsstruktur und sozialen Austausch bieten. „Viele Geflüchtete leiden unter Traumata, Depressionen oder Angststörungen. Das Trainieren hilft, abzuschalten.
Klinische Studien zeigen, dass Bewegung Schlafstörungen und Depressionen entgegenwirkt“, sagt Huf. Viele Teilnehmer seien suizidal gefährdet, im Lauftraining finden sie eine Aufgabe.
„Das Laufen gibt mir ein Ziel vor Augen“, erzählt Jonathan Icheancho. 2021 ist er aus dem Kongo geflohen. Mohamed Jalloh ist der beste Läufer der Gruppe. Wie viele andere ist er bereits in seinem Geburtsland, Sierra Leone, viel gelaufen. „Ich musste mein Land verlassen, das war sehr hart. Das Laufen bleibt aber für das Leben – egal, wo ich hingehe.“ Obwohl der Giro für Jalloh keine große Anstrengung ist, freut er sich, das Kulturzentrum zu repräsentieren.
Oberbürgermeister Dieter Reiter eröffnet das fünf Kilometer lange Rennen, das am Sonntag, 30. April, um 11 Uhr in der Blumenstraße startet. Der Altstadtring wird für den Lauf gesperrt. Außerdem treten Dreiviertelblut und Gündalein auf. LINA ZEHETMAIR
Anmeldung
zum Giro di Monaco – Run for Peace des Bellevue di Monaco bis Samstag, 24. April, unter www.giro-di-monaco.de. Keine Gebühr, Spende erbeten.