Die geplante Lesung eines „Drag-Kings“ vor Kindern in der Stadtbibliothek in Bogenhausen erhitzt derzeit die Gemüter (wir berichteten). Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte gegenüber der Bildzeitung, er würde mit seinen Enkeln nicht auf die Veranstaltung gehen. Die Organisatoren des Münchner Christopher Street Day (CSD) suchten daraufhin das Gespräch. Denn Reiter ist Schirmherr der Pride-Parade. Die Wogen scheinen nun wieder geglättet.
In einer gemeinsamen Stellungnahme des OB und des CSD heißt es, dass man sich in einem „sehr offenen Gespräch in freundlicher Atmosphäre“ ausgetauscht habe. OB Reiter entschuldigte sich zudem: „Mir war nicht bewusst, dass meine Äußerung eine solche Auswirkung in die Community hinein haben würde und dass ich damit auch Menschen verletzt habe. Das war nie meine Absicht.“
Weniger harmonisch ist die Situation zwischen CSD und CSU. Nachdem – unter anderem aus den Reihen der Christsozialen – Kritik an der Lesung von „Drag-King“ Eric BigClit laut wurde, verweigerten die CSD-Organisatoren den Christsozialen einen Wagen bei der Politparade. Das sei nicht gerechtfertigt, heißt es nun vonseiten der CSU-Stadtratsfraktion. Man erfülle die offiziellen Teilnahmebedingungen des Veranstalters. sob