Baustart für den Kletter-Tunnel

von Redaktion

In Ramersdorf entsteht ein etwa 100 Meter langes Boulderparadies

Dort, wo sich derzeit eine triste Fußgängerunterführung befindet, soll bald jede Menge Leben einkehren: An der Ecke Wilram-/Rosenheimer Straße entsteht ab heute ein etwa 100 Meter langes Boulderparadies. Eine Vereinigung, das Münchner Kraxlkollektiv, baut den Tunnel im Stadtteil Ramersdorf zu einer öffentlich zugänglichen Kletterwand um – die „Riesige Rosi“.

„Wir machen das Projekt ehrenamtlich. Es ist sehr viel Arbeit“, erzählt Maximilian Gemsjäger von der Initiative, zu der etwa 60 Mitglieder gehören. Die Idee entstand, als er erst in Stuttgart und dann in Melbourne öffentlich zugängliche Boulderwände unter Brücken entdeckte. Also wollte Gemsjäger dieses Erlebnis nach München holen. Schwierig sei vor allem gewesen, einen passenden Ort zu finden. Bis die Stadt München dem Kraxlkollektiv, das bereits unter der Candidbrücke eine Boulderwand installierte, schließlich die Unterführung an der Rosenheimer Straße vorgeschlagen hat. Mit finanzieller Unterstützung des Deutschen Alpenvereins konnte es mit der Planung der „Riesigen Rosi“ losgehen. Etwa 275 000 Euro kostet das Projekt insgesamt, wie es vom Kollektiv heißt. Unter anderem über ein Crowdfunding und verschiedene weitere Unterstützer finanziert die Kletter-Initiative die Kraxl-Unterführung. Dort kann dann jeder, der mag, zu jeder Zeit kostenlos bouldern. So haben künftig auch alle, die sich den Eintritt in eine Kletterhalle nicht leisten können, eine Möglichkeit dazu.

Für die verschiedenen Bauabschnitte sucht die Vereinigung noch Helferinnen und Helfer. Los geht es ab dieser Woche erst einmal damit, die Baustelle einzurichten. Ab Sommer werden Tartanmatten am Boden verlegt und an den Seitenwänden Holz angebracht. „Wir überlegen uns dann vor Ort, wie die Boulderrouten verlaufen“, erklärt Gemsjäger. Auf insgesamt 700 Quadratmetern Boulderfläche kann dann künftig gekraxelt werden.

Die Bemalung übernehmen neben dem Künstlerkollektiv „Der blaue Vogel“ auch Jugendliche in einem Graffiti-Workshop. Im Herbst soll das Projekt fertig sein – und die ersten Münchner können sich in der ehemaligen Unterführung kostenlos am Bouldern versuchen.   S. OBERHUBER

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