Natürlich, das vorweg, ist das 49-Euro-Ticket besser als nichts. Aber eines ist es nicht: ein legitimer Nachfolger des erfolgreichen 9-Euro-Tickets. Nicht nur, weil man mächtig an der Preisschraube gedreht hat.
Natürlich ist der Preis ein Argument: Für Pendler, die ohnehin ein Abo haben, ist der Preis attraktiv. Und auch für die, die bisher täglich einen langen Weg zur Arbeit mit dem Auto zurücklegen. Diese Einsparung sei allen gegönnt, das Ticket dürfte darüber hinaus aber kaum dabei helfen, neue Kunden für die öffentlichen Verkehrsmittel zu begeistern. Gerade für Gelegenheitsfahrer, gerade für Münchner – das 9-Euro-Ticket war ein Ticket für alle, das Deutschlandticket ist es leider nicht.
Denn man darf nicht vergessen: 49 Euro, das ist viel Geld, das viele Menschen nicht einfach so übrig haben. Eine Familienkarte gibt‘s auch nicht, für Familien mit zwei oder mehr Kindern ist das Ticket zu teuer.
Ein weiteres Ärgernis: Das verpflichtende Abo. Wer bisher kein Abo hat, der will bzw. braucht vielleicht auch keins. Das Ticket immer wieder neu beantragen und abbestellen, wenn man es nur für einen Monat braucht, ist unnötig kompliziert und schreckt ohne Not Gelegenheitsfahrer ab. Das Beispiel wie‘s besser geht: Das 9-Euro-Ticket gab‘s einfach so spontan am Automaten.
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