Das Auf und Ab bei den Energiepreisen setzt sich fort. Nachdem die Stadtwerke (SWM) die Tarife zum Jahresbeginn deutlich erhöht hatten, steht im Herbst nun eine Senkung bei Strom und Gas an. Dies hat der Energieversorger am Mittwoch angekündigt. Auch OB Dieter Reiter (SPD) kommentierte die Nachricht: „Die Münchner Bürger können aufatmen.“
So soll der Gaspreis zum 1. Oktober um rund 40 Prozent gesenkt werden. Aktuell beträgt er 21,09 Cent pro Kilowattstunde. Der Strompreis wurde zum 1. April bereits um zehn Cent von 61,89 auf 51,90 Cent pro Kilowattstunde reduziert. Zum 1. November wollen die Stadtwerke den Preis um voraussichtlich mehr als 20 Prozent senken. Sowohl Privat- als auch Gewerbekunden würden von der Entlastung profitieren. Der Fernwärmepreis – aktuell 16,17 Cent pro Kilowattstunde – wird laut SWM zum 1. Juli um knapp neun Prozent sinken. Die Stadtwerke würden ihre Kunden umgehend informieren, sobald die neuen Preise feststünden.
Zuletzt hatte es allerdings eher Schock-Nachrichten für die Münchner Bürger gegeben. Die Preise waren angesichts der Energiekrise teilweise drastisch erhöht worden und lagen auch im Vergleich mit anderen Anbietern laut dem Portal Check24 hoch (wir berichteten). Immerhin hatte die Stadt für Bedürftige einen Wärmefonds und einen Stromkostenzuschuss beschlossen. Außerdem wurden die Erhöhungen durch die Strompreisbremse des Bundes abgefedert.
Wie sich diese konkret finanziell auswirkt, darüber sind allerdings die meisten SWM-Kunden noch immer nicht informiert worden. Bis Ende Mai hätten die gut eine Million Kunden benachrichtigt werden sollen. Aktuell haben nach Angaben der Stadtwerke aber erst rund 360 000 Kunden – also etwa ein Drittel – ihre Schreiben über den künftigen individuellen Abschlag erhalten. Die Berechnung sei komplex, heißt es von den SWM. Weitere rund 250 000 Kunden, deren Rechnung im März, April oder Mai fällig war beziehungsweise ist, würden ihre Abrechnung demnächst erhalten. Darin seien die individuellen Informationen zur Preisbremse und zu den neuen Abschlägen enthalten.
Im Herbst ist dann vermutlich wieder alles neu. So ändern sich laut einer Sprecherin der Stadtwerke die Abschläge nach Inkrafttreten der Preisänderung mit der nächstfolgenden Rechnung, voraussichtlich also zum 1. Oktober, beziehungsweise 1. November, wenn die Preise für Gas und Strom gesenkt werden.