Das herrliche Wetter am vergangenen Sonntag wollten viele Münchner für einen Spaziergang durch den Nymphenburger Schlosspark und den Botanischen Garten nutzen. Die Schilder im Park weisen auf den Botanischen Garten hin, eigentlich also gar kein Problem.
Doch vor dem Drehkreuz – einst befand sich hier ein hölzernes Kassenhäuschen – wartete eine unangenehme Überraschung: Der Ticket-Automat funktionierte nämlich nicht. Und das nicht nur vorübergehend. Seit Jahren ist der südliche Zugang gesperrt. Doch ausgeschildert ist das leider nirgends. Binnen einer Stunde standen Hunderte Menschen vor dem versperrten Drehkreuz.
Senior Markus W. (74) ist einer der Geleimten. Er hatte sich auf den Besuch sehr gefreut, doch jetzt war er enttäuscht: „Ich schaffe es nicht, ganz um die Anlage drumherum zu laufen, um durch den Haupteingang zu gehen.“ Seine Frau nickte beipflichtend. In brütender Hitze ist das ein guter Kilometer Entfernung. Glück hatte nur, wer im Besitz einer Jahreskarte für den Botanischen Garten war. Der konnte den QR-Code einscannen lassen und durchs Drehkreuz. Der Rest schaute in die sprichwörtliche Röhre.
Der Botanische Garten kann auch zwei Tage nach Anfrage unserer Zeitung nicht mehr mitteilen, als dass der Ticket-Automat in der Testphase sei. Wann er richtig funktioniert, könne noch nicht genau gesagt werden. Es scheint nicht möglich zu sein, dass sich die Bayerische Schlösserverwaltung und die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen, zu der der Botanische Garten gehört, kurzschließen, um nicht täglich Hunderte vor verschlossene Tatsachen zu stellen. O-Ton Botanischer Garten: „Das ist alles nicht so leicht.“ MATTHIAS BIEBER