Lebensretter im Kleber-Stau

von Redaktion

VON NADJA HOFFMANN

Jede Minute zählt, um nach einem Herzinfarkt das Leben eines Menschen zu retten. Umso bitterer ist der Vorfall am Montagvormittag in der Maxvorstadt: Dort wollte ein Notarzt mit seinem Sanka einem Patienten zu Hilfe eilen, der sich nach einer Herzattacke in einer medizinischen Notsituation befand. Die Retter kamen laut Mitteilung des Polizeipräsidiums aber nicht voran, weil sich der Verkehr rund um den Stiglmaierplatz gestaut hatte. Grund dafür war eine Blockade der Letzten Generation, deren Mitglieder sich auf die Straße geklebt hatten.

Jetzt ermittelt die Polizei unter Federführung des Kommissariats 43 (politisch motivierte Kriminalität – links). Der Vorwurf lautet auf Nötigung und nicht etwa Körperverletzung. Denn – und das ist die gute Nachricht: Der Patient hat die Herzattacke überlebt. Er konnte noch rechtzeitig in ein umliegend#es Krankenhaus gebracht werden.

Der Notruf war laut Polizei um 9.15 Uhr von einer Arztpraxis am Stiglmaierplatz ausgegangen. Dabei habe es sich um einen medizinischen Notfall gehandelt, „da bei einer Person der Verdacht auf eine akute lebensbedrohliche Erkrankung festgestellt wurde“.

Zu diesem Zeitpunkt lief schon seit eineinhalb Stunden vor der Haustür der Praxis die Aktion der Klimaschützer. Vier von ihnen hatten sich direkt auf den Asphalt gepappt, zwei Mitglieder waren an den Händen mit Sekundenkleber miteinander verbunden. Das alles zu lösen, kostete die Polizei viel Zeit und die Autofahrer Geduld. Der Stau, vor allem auf der Dachauer Straße, war enorm. Mittendrin dann der Rettungswagen mit dem dringend benötigten Notarzt.

Der Vorwurf lautet auf Nötigung, nicht

Körperverletzung

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