Das Backstage in München sagt eine Veranstaltung unter dem Motto „Heizungsgesetz stoppen“ mit dem Vorsitzenden der Freien Wähler, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, ab. Grund sei Aiwangers Auftreten bei der Demo unter dem Motto „Stoppt die Heizungsideologie“ mit Monika Gruber in Erding, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Absage ist irritierend. Natürlich kann das Backstage als privater Gastgeber selbst entscheiden, wen es in sein Wohnzimmer lässt. Und ja: Über Hubert Aiwangers Wortwahl darf man diskutieren, man darf auch eine andere Meinung haben. Bayerns Wirtschaftsminister hat aber tatsächlich nichts gesagt, was inhaltlich strafrechtliche Relevanz hätte. Er hat keinen Hass verbreitet, nicht gegen Minderheiten gehetzt. Niemanden diskriminiert. Hubert Aiwanger mag ein Mann von eher plumper Rhetorik sein, die er mit Kalkül einsetzt. Aber er hat ein Recht auf seine Meinung. Und dieses Recht ist ein hohes Gut, gerade in der Kunstszene, zu der man das Backstage zählen kann. Wenn wir jetzt anfangen, nur noch jenen Menschen zuzuhören, deren Äußerungen uns genehm sind, dann findet keine Debatte mehr statt, die doch Grundlage für eine Demokratie sein sollte.
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