Zugetragen hat sich der Gewaltausbruch am Samstag vor einer Woche in der U-Bahn-Linie 1 zwischen dem Olympia-Einkaufszentrum und dem Georg-Brauchle-Ring. „Ich bin gerade vom Grillen bei meinem Bruder gekommen und habe am OEZ auf die U-Bahn gewartet“, erzählt Wallner. Er telefonierte mit seinem Handy – was ihm wohl zum Verhängnis wurde.
Schon zuvor war dem 53-Jährigen ein junger Mann mit dunkler Hautfarbe aufgefallen, der Tüten bei sich hatte und „seltsam vor sich hingeschlichen ist“. Weil Wallner das unheimlich vorkam, orientierte er sich in Richtung des hinteren Zugteils, als die U-Bahn einfuhr – weg von dem Mann. Doch den hinderte das offenbar nicht an dem Angriff. „Der Mann ist gerade noch in den Zug gesprungen, als die Türen sich schlossen“, erzählt Wallner. Und ehe er wusste, wie ihm geschah, spürte er auch schon, wie ein spitzer Gegenstand in seine Wange eindrang. Der Angreifer hatte es offenbar auf Wallners Mobiltelefon abgesehen, denn er schnappte sich das Gerät. „Ich habe den Mann instinktiv mit der Hand abgewehrt“, erinnert sich Wallner. Der Täter lief ans Ende des Waggons und sprang am Georg-Brauchle-Ring aus dem Zug.
Wallner schleppte sich blutüberströmt aus der Bahn. Er und ein anderer Fahrgast auf dem Bahnsteig setzten einen Notruf ab. Das Opfer wurde in einer Klinik verarztet. Die Verletzung ist schockierend: Die Tatwaffe – laut Polizei ein Kugelschreiber – bohrte sich Wallner durch die Backe in den Kiefer bis zur Nasenwurzel.
Der Täter wurde inzwischen festgenommen, das gestohlene Handy und die Tatwaffe wurden sichergestellt, wie die Polizei auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt. Beim Angreifer handelt es sich um einen 24-Jährigen aus Togo mit Wohnsitz in München. Die Bluttat in der U-Bahn war bei Weitem nicht seine erste Gewalttat. Der junge Mann ist polizeibekannt. In den Akten fänden sich Straftaten „im mittleren zweistelligen Bereich – darunter auch Gewaltdelikte“, so ein Polizeisprecher.
Sein jüngstes Opfer leidet derweil weiter unter seinen Verletzungen. Am Mittwoch musste Wallner stationär in die Mund- und Kieferchirurgie aufgenommen werden. „Die Blutung kann nicht gestoppt werden“, sagt er. Die Ursache dafür wüssten die Ärzte nicht. Die Folgen der Bluttat für das Opfer bleiben offen.