Die Vorwürfe gegen einen Afghanen wiegen schwer: Der 24-Jährige wurde in der Nacht zum Mittwoch festgenommen, weil er sich an mehreren Kindern vergangen haben soll. Doch als ihn die Beamten gegen 3.20 Uhr von der Polizeiinspektion 14 zur Haftanstalt des Präsidiums bringen wollten, gelang dem Tatverdächtigen die Flucht. Der Afghane rannte von der Beethovenstraße zur nahen Theresienwiese und war laut Mitteilung der Polizei erst mit zwei Warnschüssen in die Luft zu stoppen. Inzwischen sitzt der Mann hinter Gittern.
Zu den genauen Tatvorwürfen hält sich die Polizei noch bedeckt: Sie habe erst in der Nacht zum Mittwoch erfahren, dass es „mehrere schwere Sexualdelikte“ gegeben haben soll. Der Missbrauch habe wohl über einen längeren Zeitraum stattgefunden, es gebe mehrere Opfer. Aktuell laufen die Vernehmungen. Das Kommissariat 17 (sexuelle Gewalt gegen Minderjährige) ermittelt. Fest steht: Der Mann lebt in einer Flüchtlingsunterkunft und ist längst polizeibekannt. Unter anderem wegen Nötigung, Bedrohung, Körperverletzung und schwerer Körperverletzung.
Als das Präsidium Mittwochfrüh von den Vorwürfen erfuhr, schickte es eine Zivilstreife. Die Beamten nahmen den Tatverdächtigen fest. Von der Polizeiinspektion 14 an der Beethovenstraße sollte der Mann dann per Auto in die Haftanstalt an der Ettstraße gebracht werden. Auf der Straße konnte sich der Afghane aber losreißen und in Richtung Theresienwiese aufmachen. Ihm wurde laut Polizei „mehrfach Waffengebrauch angedroht“. Nach zwei Schüssen in die Luft fanden die Beamten den 24-Jährigen versteckt in einem Gebüsch. N. HOFFMANN