Zahlreiche Besucher gab es unter anderem beim Kocherlball, dem Münchner Sommernachtstraum, dem Kunstareal-Fest und natürlich in den Bädern, an den Seen und der Isar. Denn vor allem am Samstag war es brütend heiß: Das Thermometer zeigte 35 Grad Höchsttemperatur.
11 000 tanzen im Regen
Normalerweise freut man sich beim Kocherlball nicht über Regen. Bereits kurz nachdem die Tanzmeister Katharina Mayer und Magnus Kaindl den Tanz gestern um 6 Uhr eröffnet hatten, ging ein ordentlicher Regenschauer auf die rund 11 000 Besucher herunter. „Der war heute aber ganz angenehm, da kam man nicht so ins Schwitzen“, sagte Dr. Pankraz Freiherr von Freyberg (79), der Wiedererwecker des historischen Kocherlballes, der mit seiner Frau wie auch schon in den Vorjahren fleißig mittanzte.
Die Tänzer ließen sich den Spaß an den Klängen des Niederbayerischen Musikantenstammtisches und des Rengschburga Musikantenstammtisches nicht nehmen: Barfuß im Regen tanzte Katharina Mayer die Tänze vor und die Kocherlball-Fans folgten ihr mit Begeisterung auf der Tanzfläche. Um 7 Uhr kam dann ohnehin die Sonne wieder heraus.
Die ersten Gäste hatten sich bereits um vier Uhr einen Tisch gesichert. Die meisten in Tracht, viele im Kocherl-, Gärtner- oder Stubenmädchengewand. Besonders auffällig: Viele junge Leute beherrschten die Volkstänze. Die Wirtsfamilie Haberl empfing viele Ehrengäste, unter anderem Johannes Singhammer, Hofbräuhaus-Direktor Dr. Michael Möller, die Wiesnwirte Peter Inselkammer, Peter Reichert und Christian Winklhofer, Wiesn-Stadträtin Anja Berger, Stadtrat Alexander Reissl und die ehemalige Fremdenverkehrschefin Dr. Gabriele Weishäupl.
Mega-Feuerwerk
Die sengende Hitze hielt sie nicht ab: 33 000 Besucher feierten am Samstag im Olympiapark den 17. Münchner Sommernachtstraum. Musikalkische Gäste wie Gentleman, Juli und RAHEL heizten auf der Hauptbühne noch mehr ein. Noga Erez, Fazer und andere sorgten auf der Halbinsel-Bühne für sommerliche Festival-Atmosphäre. Der unbestrittene Star des Abends war das Feuerwerk „Spectacular Colours“.
In einer 34-minütigen Inszenierung ließen der italienische Feuerwerks-Experte Antonio Parente und Olympiapark-Pyrotechniker Thomas Jorhann den Himmel in atemberaubenden Farben erstrahlen. Mehr als 30 000 Feuerwerkskörper zündeten sie in perfektem Timing zur Musik von unter anderem Linkin Park, Bon Jovi und Marteria.
Zwar waren die Schattenplätze heiß begehrt und die kostenlosen Wasserspender im Dauereinsatz, aber die Münchner feierten trotz allem. „Was für ein Tag, welch Atmosphäre – Sommerwetter vom Feinsten, fantastische Bands und Künstler und ein Feuerwerk, das einfach nur wunderbar war“, schwärmte Marion Schöne, Geschäftsführerin des Olympiaparks.
Genießen und staunen
Schon seit Donnerstag lockte das 6. Kunstareal-Fest tausende Besucher in die Maxvorstadt zu über 300 Veranstaltungen an 40 Orten bei freiem Museen-Eintritt. Am Wochenende ging es dort hoch her: mit Führungen in den Museen, Diskussionen, Workshops, Performances, Lesungen, Konzerten und vielem mehr. Die Besucher waren eingeladen, das Kunstareal als Sehnsuchtsort zu erleben und die Vielfalt der Institutionen zwischen Königsplatz und den Pinakotheken zu erleben. Die Gabelsbergerstraße war am Samstag und Sonntag gesperrt und lud ein zum Staunen, Flanieren und Genießen.
Abkühlung in der Isar
Dicht an dicht drängten sich gestern die Münchner am Isarufer – während die vor Hitze glühenden Straßen und Plätze oft leer gefegt waren. Alle suchten ein klein wenig Abkühlung im erfrischenden Wasser mit einer Temperatur von knapp 20 Grad.
Auch an den Seen in und um München tummelten sich die Badegäste auf den Wiesen. Vor den Freibädern der Stadt kam es zu langen Schlangen an den Kassen, in den Schwimmbecken war es schwierig, überhaupt noch ordentlich Platz zum Plantschen zu finden, etwa im Michaelibad. Und das Eis und die kühlen Getränke an den Kiosken waren natürlich heiß begehrt.