Ministerpräsident murrt über Sparkassen-Gehälter

von Redaktion

Die dunklen Wolken durch den Streit über die neuen Kontogebühren bei der Stadtsparkasse haben sich nach dem Einlenken der Sparkassen-Chefs (wir berichteten) kaum verzogen, da kommt schon die nächste Breitseite gegen die Bank – dieses Mal sogar von höchster bayerischer Stelle: Kein Geringerer als Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat indirekt die Chef-Gehälter bei den städtischen Beteiligungen kritisiert. „Muss jemand bei der Sparkasse München viel, viel mehr verdienen als der Oberbürgermeister?“, fragte Söder am Sonntag im BR. Er bezog dies aber nicht nur auf die Sparkasse, sondern auf mehrere städtische Beteiligungen.

Die Landeshauptstadt veröffentlicht regelmäßig ungefähre Gehälter ihrer Manager. Bei der Stadtsparkasse München waren es im Jahr 2021 für vier Vorstandsmitglieder in der Summe gut 2,1 Millionen Euro – also für jeden mindestens eine halbe Million Euro pro Jahr. Etwas darunter liegen die Geschäftsführer der Stadtwerke. Der Flughafen-Chef (eine Beteiligung von Stadt, Land und Bund) erhielt nach den jüngsten Daten 730 000 Euro. Der Chef des Verkehrsverbunds MVV wird auf 266 000 Euro Jahresgehalt taxiert. Zum Vergleich: Ein Ministerpräsident ist an die Beamtenbesoldung gekoppelt.

Söder erhält somit im Jahr rund 230 000 Euro plus Familienzuschlag und 1150 Euro Dienstaufwandsentschädigung. Dazu kommt ein Teil der Diäten als Abgeordneter. Söder zeigte sich damit bei seinem Auftritt nicht unzufrieden – aber stellte die Höhe einiger Gehälter bei Beteiligungen und in der freien Wirtschaft infrage.  cd

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