Perlachs Jugendbeauftragte Helena Schwinghammer (SPD) trug jetzt im Bezirksausschuss die Mängelliste des Elternbeirats für das Schulzentrum an der Quiddestraße vor: Nicht jede Klasse habe einen eigenen Raum, das Lehrerzimmer sei zu klein, Büros für die Schulleitung und für Sozialpädagogik fehlen, Elterngespräche würden auf dem Gang geführt, Fachunterricht finde im Keller in Räumen ohne Fenster statt, die Turnhallen seien überbelegt und mehr. Das Fazit: Das Schulzentrum ist einfach zu klein für die Anzahl der Schüler.
Insgesamt werden dort derzeit rund 1000 Schüler am Gymnasium, über 550 an der Realschule und über 530 an der Orientierungsstufe unterrichtet. Eigentlich sollte der Umzug eines Teils der Werner-von-Siemens-Realschule nach Riem Entlastung bringen, doch nun verlassen nur fünf statt der geplanten neun Klassen das Gebäude. Zugleich melden die Schulen steigende Anmeldezahlen, hinzu kommen die Umstellung aufs G9 und mehr Ganztagesangebote. „Das Schulzentrum braucht dringend einen Erweiterungsbau“, so Schwinghammer. Kurzfristig müssten auf jeden Fall Pavillons her.
Das Schulreferat (RBS) dementiert einige Aussagen. Alle Klassen hätten einen festen Raum, nur die Gymnasiumsoberstufe tingle in der Kursphase durchs Haus. Der Teilwegzug der Realschule mache die fünf Klassenzimmer frei, die durch die Wiedereinführung des G9 bis zum Schuljahr 2025 benötigt würden. Unterricht in der Mensa verneint das RBS ebenso wie den Ausfall von Sportunterricht. Es gebe auch ausreichend freie Räume für Elterngespräche. EDV-, Bio-, Physik- und Chemie-Fachlehrsäle kämen ohne natürliche Belichtung aus.
Trotzdem prüft das Referat kurzfristig die Ausrüstung von drei derzeitigen Lagerräumen im Untergeschoss für den Unterricht. Im Realschul-Lehrerzimmer soll Platz für die Gymnasiumskollegen geschaffen und es sollen Räume auf der Dachterrasse eingerichtet werden. Dafür braucht es jedoch noch Statik-Messungen. Langfristige Lösungen wurden schon mal untersucht, konnten aber unter anderem aufgrund von Denkmalschutzaspekten nicht weiterverfolgt werden, so das Referat. Jetzt will man noch einmal darüber nachdenken.
Auch das Michaeligymnasium in Berg am Laim werde den modernen Anforderungen an ein Schulgebäude nicht mehr gerecht, erklärt CSU-Stadtrat Fabian Ewald. Auch hier herrsche Platzmangel. Zudem häufen sich in dem 1971 eröffneten Bau offenbar die altersbedingten Mängel. So könnten im Sommer die Fenster der Klassenzimmer nicht mehr geöffnet werden, ein Austausch sei nicht mehr möglich. Hinzu kommt ein schlechter energetischer Zustand des Gebäudes. Die CSU im Stadtrat fordert daher dringend eine vollständige Sanierung oder einen Ersatzneubau. Direkt daneben wäre eigentlich Platz – wenn endlich die Zukunft der griechischen Schule geklärt würde.