So fesch geht’s auf die Wiesn

von Redaktion

Mode-Experten präsentieren die diesjährigen Trachten-Trends für die neue Saison

VON LEONI BILLINA

Es ist doch jedes Jahr dasselbe… Kurz vor Wiesn-Beginn fragt man sich: Passt die Lederhosn denn überhaupt noch? Hätte ich nicht eigentlich gern mal ein neues Dirndl? Meistens ist es dann allerdings schon zu spät, um sich was Neues zu besorgen – die Auswahl in den Geschäften nur noch spärlich, außerdem steht der Wiesn-Besuch schon kurz bevor. Daher empfiehlt es sich, auf Gabriele Hammerschick und Johann Maurer, die beiden Trachtenexperten von Lodenfrey, zu hören. Sie sagen: Die beste Zeit, sich nach neuer Tracht umzusehen, ist jetzt. Passend dazu haben sie gestern die neuesten Trends für eine fesche Tracht vorgestellt, inklusive der diesjährigen Lodenfrey-Tracht.

• Das Herzstück der Tracht für die Frau: das Dirndl. Bei den Farben spielen heuer Grün- bis Blautöne eine Rolle, oder aber auch Pink- und Rottöne. „Die Farben, die auch in der Mode zu finden sind“, sagt Lodenfrey-Trachtenexpertin Gabriele Hammerschick. „Das ist das Tolle an unserer Tracht: dass wir das Modische mit unserer Tracht verbinden.“ Auch Töne wie Taupe oder Platingrau würden bei ihren Kundinnen gut ankommen. Bei der Länge der Röcke erkennt sie einen Trend: „Stark nachgefragt ist noch immer die 70 Zentimeter-Länge, also wie bei unserem pinken Dirndl. Allerdings wird die 80 Zentimeter-Länge immer beliebter!“

• Darf natürlich niemals fehlen: die Bluse. Hier könne man keine klare Tendenz erkennen, sagt Hammerschick. Bedeutet: Vieles ist erlaubt! „Bei den Ärmeln passiert viel, es gibt kurze, längere und weitere Ärmel. Auch die hochgeschlossene Bluse ist sehr beliebt.“ Bei den Stoffen sei die Auswahl ebenso breit aufgestellt: Von Baumwolle über Leinen bis hin zu Spitze und Seide. Allerdings geht manches laut der Expertin auch gar nicht: die Carmen-Bluse, beispielsweise, also schulterfrei.

• Stehen Dirndl und Bluse, kann man sich dem Schuhwerk widmen. „Auch hier sollte wieder das Modische mit dem Traditionellen verbunden werden“, sagt Hammerschick. Klassische Trachtenschuhe empfiehlt sie zum Dirndl nicht. Lieber Pumps, Stiefeletten oder Ballerinas.

• Nun zu den Herren: Das Wichtigste, natürlich, die Lederhose. Lodenfrey-Trachtenexperte Johann Maurer: „Es gibt einen eindeutigen Trend hin zu helleren Hosen.“ Wichtig sei die Passform, betont er. Kurz über der Kniescheibe soll die Hose enden, nicht drüber und nicht drunter. Er empfiehlt für den Kauf: „Die Hose sollte grundsätzlich recht eng sitzen, denn sie weitet sich. Vor allem die aus Hirschleder.“

• Hemd: „Das mittlerweile wichtigste Hemd: Stehkragen, weiß“, sagt der Trachtenexperte. Wer sich mit Weiß nicht anfreunden kann, greife zu einem Gestreiften, wer keinen Stehkragen mag, nimmt ein gepflegtes Hemd aus schönem Stoff mit Hirschhornknöpfen. Eine wichtige Regel gibt es hier: Finger weg von „Tischdecken-Karos“. Wer mag, zieht eine Weste über sein weißes Hemd: unifarben, damit das Ganze eine Einheit bilde.

• Schuhe: „Es setzt sich immer mehr – wie es ursprünglich auch war – der schwarze Haferlschuh durch“, sagt Maurer. Mal mit seitlichem Metallhaken, mal ganz klassisch. Der werde gut auch zur hellen Hose getragen. Zum Haferlschuh trägt man Strümpfe oder Loferl – keine Socken, sagt der Experte. „Die Strümpfe sollten dunkelblau oder dunkelgrün sein.“

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