Fisch-Großhändler angeklagt

von Redaktion

Ehepaar soll im großen Stil Steuern hinterzogen haben

Das Ehepaar betreibt seit Jahren einen Großhandel für Fisch, Feinkost, Wein und Spirituosen an der Münchner Großmarkthalle – nun muss es sich vor dem Landgericht München wegen Steuerhinterziehung im großen Stil verantworten. Den beiden wird vorgeworfen, in den Jahren zwischen 2010 und 2015 „unrichtige oder unvollständige“ Angaben in verschiedenen Steuererklärungen gemacht zu haben. Insgesamt geht es um eine Summe von rund 1,4 Millionen Euro, die die Angeklagten hinterzogen haben sollen.

Die beiden Beschuldigten sind dabei laut Staatsanwaltschaft nach einem bestimmten Plan vorgegangen: Sie selbst oder Mitarbeiter ihrer Firma sollen im Tatzeitraum insgesamt mindestens 3877 Rechnungen über Waren nachträglich verändert haben. Dabei seien im Warenwirtschaftssystem von den Rechnungen immer wieder Artikel gelöscht worden, um den Rechnungsbetrag insgesamt nach unten zu drücken. Die Kunden hätten jedoch stets den vollen Rechnungsbetrag an die Firma bezahlt, in der Buchhaltung sei später jedoch der niedrige Betrag der manipulierten Rechnung aufgetaucht. So sollten laut Vorwurf Einnahmen dem Finanzamt verschwiegen werden.

Bereits Anfang 2019 ist ein Insolvenzverfahren gegen die betroffene Firma eingeleitet worden. Die Verteidigung wies die Anklage in großen Teilen als unwahr“ zurück – das wolle man nun mithilfe eines Gutachtens beweisen, sagt der Anwalt der beiden Angeklagten. Der Prozess wird am 7. August fortgeführt. Grundsätzlich drohen bei Steuerhinterziehung ab einer Million Euro Gefängnisstrafen ohne Bewährung.

JULIAN LIMMER

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