Vergangene Woche wurde einem Touristen nahe der Maximilianstraße eine 100 000 Euro teure Uhr vom Handgelenk gestohlen (wir berichteten). Nun weiß die Polizei: Der Täter war ein europaweit gesuchter Meisterdieb. Beim Abgleich von Fahndungsfotos sei man auf einen 28-jährigen Franzosen gestoßen, der mit Diebstählen ganz ähnlicher Art bereits in Spanien, Belgien und Frankreich aufgefallen sei. „Der Täter hat sich auf den Diebstahl hochwertiger Uhren spezialisiert. Und es ist anzunehmen, dass er immer gleich vorgeht“, sagt Polizeisprecherin Anna-Maria Sporer, „denn wer derart geschickt eine Uhr vom Handgelenk stiehlt, muss in Übung bleiben.“
Tatsächlich hat es mit dem Opfer des Diebstahls, einem 22-jährigen Thailänder aus dem Hotelgewerbe, der mit seiner Mutter unterwegs war, kein Handgemenge gegeben. Der Dieb muss blitzschnell zugelangt haben. Die Polizei kam dem Dieb auf die Spur, weil das Opfer nach dem Diebstahl seiner Uhr dem Täter noch ein Stück weit hinterhergelaufen war. Somit konnte er der Polizei einen Teil des Fluchtwegs beschreiben – und die Beamten konnten nach Kameras suchen, die den Täter auf dieser Strecke aufgezeichnet hatten.
Die Suche brachte Treffer von öffentlichen Videokameras, sodass die Polizei das Porträt des Diebs an Kollegen in ganz Europa weiterleiten und nach Übereinstimmungen fragen konnte. Nach den aktuellen Rückmeldungen soll nun möglichst bald ein internationaler Haftbefehl folgen. iwi