Mit Tempo 100 durch die Stadt

von Redaktion

Polizei stoppt Raser (18) nach wilder Verfolgungsfahrt in der Maxvorstadt

Schon wieder hat sich ein junger Mann eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Anders als bei der Tragödie am Leonrodplatz am 8. Juli, bei der ein 18-jähriger Schüler starb, kam dieses Mal zum Glück niemand zu Schaden. Doch der 18-Jährige, der am Samstagabend in der Maxvorstadt vor der Polizei flüchtete, hatte teilweise mehr als 100 Sachen drauf.

Gegen 22 Uhr war Polizisten am Maximiliansplatz ein 3er-BMW mit Friedrichshafener Kennzeichen aufgefallen, dessen Fahrer verkehrswidrig unterwegs war. Ein Polizei-Sprecher berichtet: „Er wechselte die Fahrstreifen, ohne zu blinken. Als ihm auffiel, dass ein Streifenwagen in der Nähe war, hat er sehr stark beschleunigt.“ Ohne Rücksicht aufs Risiko gab der Fahrer Gas, versuchte seine Verfolger abzuhängen. „Er missachtete mehrere rote Ampeln und schaltete das Licht aus. Derzeit wird davon ausgegangen, dass er mehrfach mehr als 100 Stundenkilometer gefahren ist.“

Der BMW älteren Baujahrs raste in Richtung Nordost. Die Polizei folgte mit der gebotenen Vorsicht und dem nötigen Abstand, sagt der Sprecher. „Es ist bei Verfolgungsfahrten immer ein Balanceakt, weil man einerseits erreichen will, dass der Fahrer anhält, aber ihn andererseits nicht zu Extremhandlungen drängen will.“

Der BMW bretterte weiter über Karolinenplatz und Königsplatz, vorbei an den Pinakotheken hinein ins Wohngebiet. Jetzt jagten schon mehr als fünf Streifenwagen mit Blaulicht und Martinshorn hinter dem BMW durch die Straßen. Über Funk waren schnelle Absprachen möglich, der Polizei gelang es, den BMW einzukesseln: „In der Adalbertstraße ist dem BMW ein Streifenwagen entgegengekommen, sodass er gefahrlos angehalten werden konnte.“

Am Steuer des BMW saß ein 18-jähriger Augsburger, der bereits polizeibekannt ist. Auf sein Konto gehen laut dem Sprecher Verkehrs-, Körperverletzungs- und Eigentumsdelikte. Bei der Kontrolle habe sich herausgestellt, dass er keinen Führerschein hat. Mit im Wagen saßen außerdem ein 16- und ein 17-Jähriger, beide Schüler und ebenfalls aus Augsburg. Gegen den 18-Jährigen, der angab, in der Gastronomie tätig zu sein, wird jetzt wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens und wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Die Passagiere müssen keine strafrechtlichen Konsequenzen befürchten. Hinweise auf Alkohol oder Drogen gibt es nach jetzigem Stand nicht. DANIELA POHL

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