Der Fall einer Zwölfjährigen, die am letzten Schultag von Mitschülerinnen gequält und erniedrigt wurde, ist weiter Stadtgespräch. In unserer Zeitung hatte die Familie des Opfers erstmals über die schockierenden Vorfälle gesprochen. Wie es aus dem Präsidium heißt, hat inzwischen die Kripo die Ermittlungen übernommen. Es geht um gefährliche Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung und Freiheitsberaubung. Laut Polizeisprecher Werner Kraus fanden erste Gespräche mit den Tatverdächtigen statt.
Insgesamt haben sieben Täter die Zwölfjährige am vergangenen Freitag genötigt, mit in einen Hinterhof am Heimeranplatz zu kommen. Das Martyrium für das Kind fand zwischen 9.30 und 11.30 Uhr statt. Mehr als zwei Stunden, in denen das Mädchen seinen Peinigern ausgeliefert war. Dabei handelt es sich laut Polizei um drei männliche Personen (zwei 14-Jährige und ein 13-Jähriger) sowie um vier weibliche Personen (drei 14-Jährige und eine 13-jährige). Letztere soll mit einer 14-jährigen zu den Haupttatverdächtigen gehören. Handyaufnahmen zeigen, wie die Zwölfjährige auf Knien erniedrigt und bespuckt wird, Ohrfeigen bekommt. „Sie hatte ein blaues Auge, an den Armen und Beinen wurden Zigaretten ausgedrückt“, sagte der Vater des Mädchens. Aussagen, die die Polizei hinterfragt. Die Rötungen, die das Mädchen hatte, würden nicht mit Verletzungsbildern übereinstimmen, die durch glühende Zigaretten entstehen. Mehr müssen die Ermittlungen zeigen. Warum die Situation am letzten Schultag so eskaliert ist, bleibt unklar. Zwischen den Beteiligten, die teils Wurzeln auf dem Balkan haben, gab es wohl schon in der Vorwoche Streit. nah