Der Bau-Stau beim Justizzentrum

von Redaktion

Das Bauministerium plant die Fertigstellung offiziell für Mitte 2024, doch danach folgt erst noch der Umzug der Mitarbeiter und die aufwendige Technik im Gebäude muss sich einspielen. Dazu kommt: Ob ein paralleler Sitzungsbetrieb im aktuellen Strafjustizzentrum am Stiglmaierplatz möglich sein wird, ist laut Justizministerium „derzeit noch offen“. Auch hier drohen Verzögerungen.

Klar ist dagegen jetzt schon: Der Bau wird auch deutlich teurer. Ursprünglich 340 Millionen Euro hatte der Bayerische Landtag für „die größte im Bau befindliche Hochbaumaßnahme des Freistaats“ genehmigt. Doch schon im Februar war klar: Diese Summe reicht nicht aus. Rund 34 Millionen Euro Mehrkosten wurden danach veranschlagt. Inzwischen plant der Landtag für das neue Strafjustizzentrum mit Kosten von mehr als 397,15 Millionen Euro.

Ursprünglich sollte der Megabau schon im Jahr 2020 fertig werden, doch dieser Zeitplan war nicht annähernd zu halten. Denn zunächst wurden Munitionsreste im Boden gefunden, später folgte ein Rechtsstreit mit einer Baufirma. Corona-Krise und Ukraine-Krieg verzögerten das Bauprojekt erneut. Ende 2023 sollte das neue Strafjustizzentrum dann endlich fertig werden – doch es herrscht Dauer-Stau am Justiz-Bau. Zum aktuellen Stand teilt das Bauministerium mit: „Die Fassade und das Dach sind weitestgehend fertiggestellt. Die Maßnahme befindet sich in einem fortgeschrittenen Ausbauzustand“, derzeit fänden „der technische Ausbau, Schreinerarbeiten und Bodenbelagsarbeiten statt.“ Als nächste Schritte seien der Einbau von fest installierten Möbeln und die Gestaltung der Außenanlagen geplant.

„Nach baulicher Fertigstellung findet das Inbetriebnahme-Management statt, bei dem die Funktion und der optimale Betrieb aller Einzelgewerke im Verbund mit allen gebäudetechnischen Anlagen sichergestellt wird.“ Vom Leonrodplatz können Anwohner und Pendler gut erkennen, wie der Ausbau in den oberen Geschossen seit Anfang des Jahres vorangeschritten ist – dieser ist laut Bauministerium “in großen Teilen fertiggestellt“. Im ersten und zweiten Obergeschoss werde in den öffentlichen Bereichen nun Natursteinboden verlegt.

„Derzeit findet der Einbau der Heizkühldecken im öffentlichen Bereich EG bis 2. OG statt. Nach Fertigstellung werden die akustischen Wandverkleidungen und die fest installierten Möbel eingebaut.“ Mit ersten Prozessen vor Ort ist wohl aber erst in zwei Jahren zu rechnen. ANDREAS THIEME

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