Hakenkreuz-Schmierereien in der Synagoge

von Redaktion

Antisemitischer Vandalismus am Sankt-Jakobs-Platz – immer mehr Angriffe auf jüdische Bürger

Sie machen nicht mal Halt vor dem Heiligsten: Antisemitische Schmierfinken haben vor rund zwei Wochen Hakenkreuze in eine Gebetsbank in der jüdischen Hauptsynagoge am St.-Jakobs-Platz geritzt. Am 25. Juli seien Polizeibeamten von Vertretern der Synagoge vor Ort auf die Straftat aufmerksam gemacht worden, teilt ein Polizeisprecher mit.

„Man hat die Bank ausgetauscht und den Vorfall polizeilich dokumentiert“, sagt der Sprecher. Es werde wegen „Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in Tateinheit mit Sachbeschädigung“ ermittelt.

In jüngster Zeit kommt es vermehrt zu Fällen von antisemitischer Hasskriminalität in der Stadt. Wie berichtet, hat am 4. August eine 57-jährige Frau Grundschulkinder am Sendlinger-Tor-Platz auf übelste Weise antisemitisch beleidigt. Die Polizei konnte die Tatverdächtige festnehmen. Sie soll schon mehrfach straffällig geworden sein. Ende Juni wurde der Betreiber der Prosecco Bar im Glockenbachviertel Opfer von antisemitischen Hetzern: Homophobe und antisemitische Beschimpfungen waren in den Eingangsbereich seines Lokals geschmiert worden.

Im Mai erhielt das Jüdische Museum eine Hetz-E-Mail mit der Androhung eines Bombenanschlags. Ein 37-jähriger Berliner hatte bereits im April ähnliche Nachrichten an jüdische Einrichtungen in München verschickt. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) meldete im Jahr 2022 im Freistaat 422 Taten. Dokumentiert wurden drei Angriffe, 13 Bedrohungen, 30 gezielte Sachbeschädigungen und 350 Vorfälle von verletzendem Verhalten gegenüber jüdischen Bürgern.  dap

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