Der Nachrichtendienst Costar hat verkündet, dass der Eigentümer des schicken neuen Quartiers, das an der Ecke Paul-Heyse- und Bayerstraße entsteht, plötzlich gewechselt haben soll. Stimmt nicht, heißt es dazu im Dementi aus Wien, wo einstige österreichische Spitzenpolitiker hinter dem Münchner Milliarden-Projekt stehen.
Elementum-Besitzer ist ein Joint Venture der Firmen SN Holding und Imfarr, an dem auch Werner Faymann, Ex-Kanzler der Alpenrepublik, und sein ehemaliger Regierungssprecher Matthias Euler-Rolle beteiligt sind. Wie Letzterer auf Anfrage unserer Zeitung sagt, habe sich an dem Grundkonstrukt nichts verändert. Demnach stimme es auch nicht, dass Imfarr das Elementum an den Immobilienfinanzier Oaktree abgeben musste. „Es gelten weiter die Verträge“, betont Euler-Rolle. Richtig sei, dass Oaktree einen Bereich der Finanzierung übernommen hat. Schalten und walten könne der Hedgefonds deshalb aber nicht. „Dazu braucht es die Zustimmung der Imfarr.“ Die gebe es nicht.
Gleiches gelte für die Imfarr-Projekte Highlight-Towers im Norden Münchens und den Silberturm in Frankfurt, die Oaktree ebenfalls mitfinanziert. Auch diese Immobilien werden in der Costar-Meldung genannt. Aber: Auch sie bleiben laut Euler-Rolle in Imfarr-Hand. Wobei es seit Monaten Gerüchte in der Branche geben soll, dass die Wiener Käufer für die beiden Prestige-Gebäude suchen. Das schreibt zumindest die „Immobilien-Zeitung“. Oaktree selbst möchte zu all dem auf Merkur-Anfrage keine Stellung nehmen.
Spannend ist in dem Zusammenhang, dass das Finanzunternehmen auch an Projekten der Imfarr-Tochterfirma Development Partner beteiligt ist, die Anfang des Monats Insolvenz anmelden musste. Ein eindrucksvolles Beispiel für den kriselnden Immobilienmarkt. Aktuelle Probleme sind unter anderem steigende Baupreise und hohe Zinsen (siehe Kasten).
Das Investmentvolumen für das Elementum wird auf eine Milliarde Euro geschätzt. Bis Ende 2025 soll aus dem Postbankgebäude auf 70 000 Quadratmetern ein moderner Bürokomplex entstehen. Geplant haben diesen die Schweizer Star-Architekten Herzog & De Meuron. 80 Prozent der Fläche hat Imfarr bereits vermietet. Laut Euler-Rolle läuft auf der Baustelle „alles nach Zeitplan“. Der hintere Gebäudeteil ist bereits runter auf das zweite Stockwerk reduziert und bis auf die Grundmauern entkernt. Der bislang verschachtelte Innenhof wurde geöffnet. Im vorderen Gebäudeteil sind jetzt mit den Laboren und der Pizzeria die letzten Mieter ausgezogen.