MVG baut fast alle Ticketautomaten ab

von Redaktion

Wird der MVG-Ticketkauf zum Glücksspiel? Diese Frage richtet die ÖDP an Oberbürgermeister Dieter Reiter, weil imme mehr Ticketautomaten abgebaut werden. Und tatsächlich: Die MVG dünnt ihre Infrastruktur massiv aus: Sie baut in diesem Jahr so gut wie alle Fahrkarten-Automaten an den Trambahnstationen ab. Nur noch zwölf von 62 werden erhalten, 16 wurden schon 2022 abgebaut.

Das heißt: Wer nicht schon vor der Fahrt eine Karte gekauft hat, darf künftig versuchen, in der ruckelnden und zuckelnden Tram ein Ticket zu kaufen und zu entwerten. MVG-Pressesprecher Maximilian Kaltner verweist darauf, dass ein stationärer Automat an der Haltestelle ungefähr das Dreifache kostet wie ein mobiler in Bus oder Tram. Die Automaten blieben ja für alle, nur halt nicht mehr an der Station. Diese seien „verzichtbar“ geworden.

Dass das Thema überhaupt in die Öffentlichkeit kommt, ist der ÖDP-Anfrage an den OB zu verdanken. Die Partei bemängelt zudem, dass teilweise Automaten abgebaut werden, die als einzige barrierefrei zugänglich sind. So zum Beispiel an der Giselastraße, wo Tickets nur noch im Sperrengeschoss der U-Bahn-Station erhältlich seien. „Umwelt- und klimafreundliche Mobilität für alle heißt auch, dass der Ticketkauf für alle aufrechterhalten bleiben muss“, heißt es in der Anfrage. Falls die Automaten nicht blieben, „nötigt die MVG ihre Nutzerinnen und Nutzer zum Schwarzfahren“.

Schon 2022 hatte die MVG ihre Kürzungen bei U-Bahn, Bus und Tram verteidigen müssen. Die Ticketeinnahmen seien gesunken, so die Begründung. Die MVG ist ein Tochterunternehmen der Stadtwerke SWM.  mbi/and

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