Da braut sich was zusammen

von Redaktion

VON DANIELA POHL

„Die Wetterlage schwenkt jetzt langsam um. Von Westen her nähern sich vom Atlantik Tiefausläufer, die zum Wochenende hin vermehrt auch auf den Münchner Raum übergreifen“, sagt Guido Wolz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in München.

Heute soll es an der Isar überwiegend noch sonnig und trocken bei Temperaturen bis 31 Grad bleiben. Doch in anderen Regionen braut sich bereits was zusammen. „Im Südwesten können sich am Nachmittag und Abend teils schwere Gewitter mit heftigem Starkregen, schweren Sturmböen und Hagel entwickeln, die dann nach Bayern weiterziehen“, weiß Meteorologe Marco Manitta vom DWD in Offenbach.

Am Freitag kann es in Bayern zu schweren Gewittern kommen – auch im Raum München wird es ungemütlicher. „Vor allem in der zweiten Tageshälfte ist mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Es bleibt aber noch heiß bei bis zu 32 Grad“, so Wolz.

Zum Wochenende hin geht‘s deutlich bergab. „Die Sonne wird am Samstag kaum oder gar nicht mehr scheinen. Es kommt verbreitet zu teils gewittrigen Regenfällen. Am Sonntag ist es auch meist stark bewölkt, und es ist mit teils kräftigen Niederschlägen zu rechnen. Damit verbunden ist ein Temperaturrückgang am Sonntag“, schätzt der Meteorologe. Ihren Tiefpunkt erreichen die Temperaturen dann am Montag: Dauerregen bei Werten von nur noch um die 14 Grad tagsüber ist angesagt.

Zwar sind Temperaturstürze nach Hitzewellen nicht außergewöhnlich. „Aber das ist schon heftig – von knapp über 30 Grad auf 14 in zwei, drei Tagen. Das wird man schon gut merken“, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Portal wetter.net.

Diese Schwankungen können ganz schön anstrengend sein – denn der Körper kommt bei extremer Wetteränderung oft nicht mit. Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit oder Unwohlsein sind mögliche Folgen. Denn unabhängig davon, ob Hitze oder Frost herrscht – der Körper muss seine Temperatur bei jedem Wetter konstant bei 37 Grad halten.

Eine wichtige Rolle spielt dabei das vegetative Nervensystem. Es regelt lebenswichtige Funktionen wie Herzschlag, Atmung, Blutdruck und den Stoffwechsel. „Je stärker die Wetteränderung, desto mehr reagiert der Körper mit Anpassungsvorgängen“, sagt Professor Thomas Voigtländer, Kardiologe und Vorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

Wer gesundheitlich vorbelastet ist, sollte besonders achtsam sein. „Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen sind aufgrund der Sensibilität der Blutgefäße von Temperaturschwankungen generell betroffen“, sagt Voigtländer. Bei Patienten mit einer Herzschwäche könne der Flüssigkeitshaushalt aufgrund der Temperaturschwankungen (viel Wasserverlust durch Schwitzen, weniger Wasserverlust bei kälteren Temperaturen) bedeutsam schwanken, sagt der Mediziner. Er rät, die Dosis der wassertreibenden Medikamente von einem Arzt entsprechend anpassen zu lassen.

Trotz der trüben Aussichten – es wird wieder besser. Darin sind sich die Experten einig. „Die Temperaturen werden sich kommende Woche wieder auf ein normales Maß zwischen 18 und 20 Grad einpendeln“, sagt Wolz. „Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es auch im September, Oktober Spätsommertage gibt“, mutmaßt Jung.

Weitere Informationen

für Herzpatienten rund ums Wetter bietet die Herzstiftung unter www.herzstiftung.de (Sucheingabe: Wetter) oder telefonisch unter 069/955128-400.

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