Im Rahmen ihrer IAA-Proteste hat die Organisation Attac eine Nachtschicht eingelegt: In dieser Zeit wurden rund 30 Plakate an Bus- und Trambahnhaltestellen ausgetauscht. Entdeckt wurden am Donnerstagmorgen kritische Persiflagen von Autowerbung. Überschrift: „Die Freiheit, die ihr meint“. Zu sehen waren Weltuntergangsszenarien: Berlin, von Waldbränden zerstört. München, von der Wüste verschluckt, und Hamburg, im Meer versunken. Wie es aus dem Präsidium hieß, war eine Polizeistreife gegen 3 Uhr zufällig auf zwei Attac-Mitglieder aufmerksam geworden, die gerade ein Plakat am Elisabethplatz aufhängten. Gegen sie wird ermittelt.
Gleiches gilt für 13 Mitglieder der Letzten Generation, die am Donnerstagmorgen zwei Straßenblockaden im Münchner Osten angezettelt haben. Betroffen waren ab 8.30 Uhr der Innsbrucker Ring und die Rosenheimer Straße. Eine Passantin verlor dabei die Nerven: Sie schüttete lauwarmen Kaffee über den Kopf eines Klima-Klebers. Ob Aktivisten in präventiven Gewahrsam genommen werden, wurde im Laufe des Tages geprüft. 29 Mitglieder der Letzten Generation sitzen bereits hinter Gitter in Stadelheim.
Vor den Toren des Gefängnisses fand am Mittwochabend eine Mahnwache und Demonstration für die Klima-Kleber statt. Daran beteiligten sich 80 Personen. Im Anschluss daran entschieden sich die Teilnehmer spontan zu einem sogenannten Slow Walk: Der führte bis 20.40 Uhr über die Stettnerstraße und Tegernseer Landstraße bis zur Schwanseestraße. Wegen des langsamen Tempos waren die Verkehrsbehinderungen enorm. NADJA HOFFMANN