„Das war ein Riesen-Schock für uns“, sagte Ottens am Sonntag niedergeschlagen zu unserer Zeitung. Sein Höllenblitz ist erst einmal stillgelegt. So lange, bis ein Gutachter seine Arbeit getan und der TÜV das Fahrgeschäft wieder freigegeben hat. Ob das noch während der Wiesn passiert, steht in den Sternen. „Alles wird jetzt geprüft“, erklärte der 37-Jährige.
Zu dem Unglück ist es kurz vor Ende des ersten Oktoberfesttages um 22.15 Uhr gekommen. Zu diesem Zeitpunkt war ein mit 30 Personen besetzter Zug gerade auf dem Weg zum höchsten Punkt der Achterbahn in 23 Metern Höhe. Auf der Hälfte der Strecke ging dann aber nichts mehr voran. Stattdessen rutschte der Zug zurück und prallte gegen die unten wartenden Waggons des nächsten Zugs, die fast voll besetzt waren. Nach dem Aufprall wurden neun Fahrgäste von den Sanitätern der Aicher Ambulanz untersucht. Acht Patienten brauchten medizinische Hilfe am Höllenblitz. Drei Betroffene mussten sogar im Krankenhaus behandelt werden.
Am Unfallort war die Aufregung groß. Dafür hatte Betreiber Willi Ottens Verständnis. Aus einem Fahrgeschäft evakuiert zu werden, sei nichts Alltägliches. Der Hamburger betont aber: „Alle Fahrgäste konnten die Waggons selbstständig verlassen.“ Mit seinem Team hatte Ottens schnell einen Verdacht, was das technische Problem bei dieser Fahrt gewesen sein könnte. Scheinbar geht es dabei um die Motoren, die den Zug antreiben. „Der TÜV ist heute da, die Ursache muss geklärt werden“, sagte der Schausteller. So lange wird der Höllenblitz von der Polizei stillgelegt. Statt Menschenschlangen waren dort am Sonntag nur rot-weiße Absperrbänder zu sehen. Seit vier Jahren trägt Willi Ottens die Verantwortung für das Fahrgeschäft. Einen solchen Unfall habe es noch nicht gegeben, sagt er. Ottens’ Familie ist schon seit mehreren Generationen auf Jahrmärkten in ganz Deutschland daheim.